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OB-Kandidat GreitemannIn der Kölner CDU ist nun Einigkeit gefragt

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Seit sechs Jahren ist Markus Greitemann Baudezernent der Stadt Köln.

Seit sechs Jahren ist Markus Greitemann Baudezernent der Stadt Köln.

Die CDU hat schnell einen (neuen) Kandidaten gefunden. Der Parteivorsitzende ist der große Verlierer, sagt Lokalchef Jens Meifert.

Wie die CDU bei der OB-Wahl im September abschneiden wird, ist völlig offen. Das Nominierungsverfahren darf schon jetzt als denkwürdig bezeichnet werden. Der Vorsitzende der Partei war vom Vorstand bereits als OB-Kandidat bestimmt worden, bevor er sich Ende des Jahres dann selbst um Kopf und Kragen redete. Die Wahl von Karl Alexander Mandl flog im Dezember von der Tagesordnung des Parteitags. Eine krachende Niederlage.

Kölner CDU: Ohne politisches Gespür

Dass zwei Findungskommissionen tagen für eine Nominierung (einmal ohne abschließendes Votum) ist ebenfalls ein bemerkenswerter Vorgang. Dass das Gremium nun mit dem Baudezernenten schnell eine Empfehlung abgibt, könnte die Lage der CDU beruhigen – wenn da nicht ihr Vorsitzender wäre. Der äußert am gleichen Tag: Mit einem Dezernenten als OB könne der Aufbruch nicht gelingen. Einigkeit sieht anders aus. Mandl zeigt damit einmal mehr, dass ihm das politische Gespür fehlt. Und auf bemerkenswerte Weise schafft er es erneut, alle Blicke der Verwunderung auf sich zu ziehen. Böse gesagt, hat er sich ein zweites Mal um seine politische Zukunft geredet.

Mit Markus Greitemann kann die CDU einen Kandidaten nominieren, der die Verwaltung, ihre Stärken und auch ihre Schwächen kennt. Immer wieder muss er selbst erklären, warum Bauprojekte teurer werden. Aber er weiß, wo er den Hebel ansetzen muss und hat dies in seinem Dezernat mit der Neuorganisation des Schulbaus auch getan. Die Partei wäre gut beraten, dem Vorschlag der Arbeitsgruppe zu folgen. Weitere Störfeuer kann sich die CDU schlicht nicht leisten. Sie dürften auch die Bundestagswahl negativ beeinflussen.

Für Mandl, der aktuell ja immer noch vom Vorstand offiziell als OB-Kandidat vorgeschlagen ist, wäre es die nächste empfindliche Niederlage. Dass er unter diesen Umständen noch lange Parteichef bleibt, ist schwer vorstellbar.