Die Bilder der brennenden Pariser Kathedrale Notre-Dame gingen 2019 um die Welt. Nun sind einige der in Mitleidenschaft gezogenen Fenster des Prachtbaus in Köln wiederhergestellt worden.
Nach Brand von Notre-Dame in ParisIn Köln restaurierte Kirchenfenster sind auf dem Heimweg
Vier bei dem Brand der Kathedrale Notre-Dame stark beschädigte Fenster sind nach ihrer Restaurierung in der Kölner Dombauhütte auf dem Rückweg nach Paris. Sie würden nach Ostern dort eintreffen, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Kölner Dombauhütte. Die Restaurierung habe etwa ein Jahr in Anspruch genommen. Die Wiederherstellung der Glaskunst wurde als Symbol deutsch-französischer Zusammenarbeit verstanden.
Die Fenster sind 1965 von dem Glasmaler Jacques Le Chevallier (1896-1987) geschaffen worden. Dominiert werden sie von Blau- und Rottönen, die sich an die Farben mittelalterlicher Fenster anlehnen. In Notre-Dame war es 2019 zu einem verheerenden Feuer gekommen. Das Dach wurde fast vollständig zerstört, der sogenannte Vierungsturm stürzte ein. Präsident Emmanuel Macron versprach danach, Notre-Dame in fünf Jahren wiederaufzubauen.
Spendenaktion für Notre-Dame gestartet
Der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet rief nach dem Brand gemeinsam mit der Deutschen Unesco-Kommission eine Spendenaktion ins Leben. Das Geld sollte allerdings nicht einfach überwiesen werden, sondern mit einem konkreten Projekt verbunden werden. Dies führte zu der Restaurierung der Fenster am Fuße des Kölner Doms.
Die frühere Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner, Koordinatorin für die deutsche Hilfe beim Wiederaufbau von Notre Dame, sagte der Deutschen Presse-Agentur, der offizielle Übergabetermin der Fenster werde Ende Juli in Paris sein.
Bei der Restaurierung habe man mit zwei großen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, sagte Schock-Werner. Die erste sei die professionelle Entfernung des gefährlichen Bleistaubs gewesen. Die Fenster waren alle mit Bleistäuben belastet durch den Brand des Daches von Notre-Dame, das aus Blei bestand. Die Restauratorin habe in Schutzanzug und mit Atemmaske in einer Unterdruckkammer arbeiten müssen, sagte Schock-Werner. „Das war natürlich anstrengend.“
Die zweite Schwierigkeit sei die Verrußung gewesen. Die Säuberung habe sehr vorsichtig erfolgen müssen, „so dass man wirklich nur den Dreck und den Ruß erwischt und nicht in die Malerei eingreift“. Das sei aber sehr gut gelungen. Nur an wenigen Stellen seien die Fenster so stark beschädigt gewesen, dass farblich passendes Neuglas habe eingesetzt werden müssen. „Es ist sehr fachmännisch gelaufen, und auch in jedem Schritt mit Paris abgestimmt worden.“ (dpa)