Notfallpraxis NippesProtest gegen Schließung am St. Vinzenz-Hospital

Am Heilig Geist-Krankenhaus in Longerich soll eine neue Notdienstpraxis entstehen, die Chorweiler und Nippes mitbedient.
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Köln – Gegen die drohende Schließung der hausärztlichen Notfallpraxis am St. Vinzenz-Hospital in Nippes formiert sich Protest. Ärzte und Bürger wehren sich gegen Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), den Notdienst der Ärzte im Kölner Norden am Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich zu konzentrieren. Wie berichtet, soll dort eine neue Notfallpraxis in der Klinikambulanz entstehen. Nach Ansicht der KV werden die Praxen in Chorweiler und Nippes dann nicht mehr benötigt.
Nippes verkehrsgünstiger gelegen als Longerich
Der Allgemeinmediziner Dr. Walter Klüwer hat mit anderen Ärzten eine Online-Petition für den Erhalt der Nippeser Praxis gestartet, er möchte, dass Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Anliegen unterstützt. Seine Argumente: Die 1994 gegründete Praxis liege mitten in einem Ballungsgebiet und „an dem einzigen Krankenhaus der erweiterten Notfallversorgung im Kölner Nordwesten“. Verkehrstechnisch sei sie viel besser angebunden. „Schon von Blumenberg nördlich von Chorweiler ist man über die S-Bahn-Verbindung schneller am St. Vinzenz-Hospital als im Heilig-Geist-Krankenhaus“, so Klüwer. Zudem habe der Bezirk Nippes (120 000 Einwohner) mehr Menschen zu versorgen als Chorweiler (80 000). Die Petition wurde bereits von mehr als 1550 Menschen unterzeichnet.
Der Träger der Nippeser Klinik, die Cellitinnen, bestätigte, dass Nippes über eine erweiterte Notfallversorgung verfügt, während Longerich und St. Franziskus in Ehrenfeld nur eine Basisversorgung anbieten. Zudem investiere man bis 2024 rund 50 Millionen Euro in das St. Vinzenz-Hospital, dabei werde auch die Notaufnahme umfassend modernisiert. In Ärztekreisen hieß es, der KV gehe es primär darum, Kosten zu senken. Sie wolle nicht nur die Zahl der Notfallpraxen in Köln von ehemals zehn auf sechs oder weniger reduzieren, sondern auch die Zeiten verkürzen, in denen die Praxen geöffnet sind. (fu)