Noch Luft nach obenWie es um die Digitalisierung des Einzelhandels in Köln steht
Köln – Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Ohne Internet hat es auch der „klassische“ Einzelhandel im Veedel schwer. Umso erstaunlicher sind da die Ergebnisse, die eine Untersuchung der IHK Köln gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung Köln (IFH) in den Stadtteilen Lindenthal, Rodenkirchen und in der Kölner Südstadt durchgeführt hat: Noch immer lässt ein erheblicher Teil der Betriebe sein digitales Potenzial weitgehend brachliegen. Und das in Stadtteilen, die eigentlich als „gut aufgestellt“ gelten.
Acht Prozent betreiben einen Online-Shop
906 Betrieben aus den Bereichen Handel, Dienstleistung, Gastronomie/Hotellerie sowie solchen, die primär dem Handwerk zugerechnet werden können, wurden untersucht. Ergebnis: Knapp 40 Prozent der regionalen Betriebe haben immer noch keine eigene Website. Immerhin rund 85 Prozent der Unternehmen nutzen einen Google-My-Business-Account, mit dem sie etwa Öffnungszeiten an Google übermitteln oder Fragen von Google-Nutzern beantworten können.
Gerade mal 42 Prozent der untersuchten Betriebe nutzen Facebook, 16 Prozent haben ein Instagram-Konto. Und nur acht Prozent betreiben einen Online-Shop.
Dabei habe sich insbesondere während der Corona-Krise gezeigt, wie sehr die Bedeutung dieser Plattformen zugenommen habe, erklärte Elisabeth Slapio, Geschäftsführerin Innovation und Umwelt der IHK Köln.
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Was während Corona teilweise überlebenswichtig war, verliert auch nach dem „Lockdown“ nur wenig an Bedeutung. Die Einzelhändler stehen durch die großen Internet-Versandhändler ohnehin schon seit langem unter Druck. „Ein Auftritt in zumindest einem beliebten Sozialen Netzwerk, in dem man über besondere Angebote oder Aktionen informiert, kann schon sehr hilfreich sein“, sagt Slapio.
Wem der ganze Bereich des digitalen Handelns und Werbens fremd ist, dem stehen Hilfsangebote zur Verfügung. So gibt es laut IHK es eine Reihe von Förderprogrammen. Außerdem hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bereits angekündigt, die Innenstädte mit digitalen Maßnahmen zu stärken. In NRW unterstützt das Wirtschaftsministerium den stationären Einzelhandel bei der Digitalisierung.
Die IHK selbst bietet das kostenlose Programm „Einstieg in den E-Commerce“ an. Es gebe aber noch viele weitere Angebote und Förderprogramme, wie beispielsweise das aktuelle Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen „digitalen und stationären Einzelhandel zusammen denken“. Hier wurde jüngst die Antragsfrist bis zum 15. September verlängert.