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„Gott als Wohnungsnachbar“Neue Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch eröffnet

Lesezeit 3 Minuten
Das Gebäude der neuen Erlöserkiche in Köln-Weidenpesch.

Die neue Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch bietet Platz für etwa hundert Menschen.

In Köln-Weidenpesch wurde die neue Erlöserkirche eröffnet. Auch eine neue, größere Gemeinde-Kita ist geplant. Geistliche zeigen sich beeindruckt.

„Das ist der Tag, den Gott gemacht hat. Lasst uns jubeln. Das ist der Tag, auf den wir lange hingefiebert haben, für den wir lange gearbeitet und geackert haben.“

Die Euphorie war Pfarrer Markus Zimmermann anzumerken, als er die Gäste des Widmungsgottesdienstes in der Erlöserkirche begrüßte. Es ist ja auch alles andere als alltäglich, dass eine Gemeinde eine Kirche neu baut und dort den ersten Gottesdienst feiert.

Neue Kirche in Köln-Weidenpesch: „Ein Zukunftsprojekt“

Dieses Ereignis wollte auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland auf keinen Fall verpassen. Und so war Dr. Thorsten Latzel natürlich auch Gast beim Widmungsgottesdienst.

Er zeigte sich beeindruckt: „Beginnen möchte ich meine Einweihungspredigt mit einem geistlichen „Wow“. Wow – was für eine Leistung! Sie haben zwei Kirchen, ein Pfarrhaus, zwei Mitarbeiterhäuser, ein Gemeindezentrum und eine Kita aufgegeben. Um hier etwas Neues zu bauen. Das ist eine wirklich große Mut-Tat, ein Zukunftsprojekt.“

Und dieses Zukunftsprojekt kann sich wahrlich sehen lassen. „Der Siegerentwurf von harris + kurrle architekten bda sieht einen äußerst kompakten Baukörper vor, der bei aller Strenge die Vielfalt des Lebens durch seine Gestalt nach außen vermittelt. Stadträumlich setzt das Gebäude selbstbewusst einen ausdrucksstarken Punkt in der Umgebung.

Kirche bietet Platz für hundert Personen

Durch seine Kompaktheit wirkt es trotz der gegenüber der Umgebung leicht exponierten Höhenentwicklung keineswegs unmaßstäblich. „Vielmehr wird der Kirchplatz dadurch klar definiert“, hieß es in der Beurteilung der Wettbewerbsjury über den Sieger-Entwurf des Stuttgarter Büros.

Pfarrer Markus Zimmermann und Küsterin Kerstin Müller bei der symbolischen Schlüsselübergabe während der Eröffnung der Erlöserkirche in Weidenpesch.

Pfarrer Markus Zimmermann und Küsterin Kerstin Müller bei der symbolischen Schlüsselübergabe.

Joel Harris war beim Widmungsgottesdienst auch vor Ort und überreichte Markus Zimmermann einen riesigen Schlüssel als Symbol für die endgültige Inbetriebnahme des Gebäudes. In diesem sind zahlreiche Nutzungen untergebracht.

Der Kirchenraum im Erdgeschoss bietet Platz für rund 100 Personen. Für besondere Gottesdienste kann der Kirchenraum mit dem Foyer und angrenzenden Gruppenräumen für maximal 199 Personen erweitert werden. Das Gemeindebüro befindet sich im ersten Obergeschoss.

Auch eine neue Kita ist geplant

Die geplante dreigruppige Kindertagesstätte im Erd- beziehungsweise Gartengeschoss, dem ersten Untergeschoss, ist Ersatz für die entfallende, zweigruppige Kindertagesstätte der Gemeinde an der Nibelungenstraße 60. Die neun Wohnungen in dem Gebäude ersetzen die Mitarbeiterhäuser.

Präses Thorsten Latzel hält eine Eröffnungsrede für die neue Erlöserkirche in Weidenpesch.

Auch Präses Thorsten Latzel (l.) zeigte sich sehr beeindruckt von dem Projekt.

Aufgegeben hat die Gemeinde die Philipp-Nicolai-Kirche in Mauenheim. Und an der Stelle der alten Erlöserkirche, die abgerissen wurde, steht jetzt die neue. Der Präses erinnerte an die „lange geistliche Wüstenwanderung“, die hinter der Gemeinde liege.

„Angefangen mit den allerersten Beschlüssen vor 20 Jahren über die geistlich begleitete Aufgabe der Philipp-Nicolai-Kirche in Mauenheim und der alten Erlöserkirche in Weidenpesch, dann acht lange Jahre Bauplanung, gut zwei Jahre Neubauphase, bis wir heute endlich die neue Erlöserkirche einweihen können.“

Geistlicher: „Hier ist Gott als Nachbar“

Der Präses würdigte das neue gemeindliche Konzept, das mit dem Neubau in Weidenpesch umgesetzt werden soll: „Eine Hauskirche 3.0 – Kirche im Veedel – eine Art „Back to the roots“ zu einer neuen Form ur-christlicher Hausgemeinschaft. Kirche, Kita, Wohnungen, Gemeinde in einem einzigen Kubus. Gott als direkter Wohnungsnachbar.“

Während des Gottesdienstes wurden mit kurzen Wortbeiträgen „Gegenstände“ aus dem Kirchenraum sozusagen offiziell in den Dienst gestellt. So etwa die Orgel mit dem Wort aus dem Psalm 150: „Lobt Gott mit Hörnerschall, mit Harfe und Leier, mit Trommel und Reigen, mit Saiten und Pfeife.“

Oder der Taufaltar mit einem Wort aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Dafür wurden jedenfalls im Gebäude der neuen Erlöserkirche alle Voraussetzungen geschaffen.