Sanierung des maroden DenkmalsNippeser Bürgerwehr hat keine Lust mehr auf Fort X
Köln – Die Nippeser Bürgerwehr hat kein Interesse mehr, das denkmalgeschützte Fort X in der Neustadt-Nord zu sanieren. Der Karnevalsverein wollte das Gebäude von 1825 als neue Heimat, aber auch für Trauungen, Führungen und Konzerte nutzen. Ihr Vorsitzender, Ex-Prinz Michael Gerhold, sagte: „Wenn man nach dem ersten Aufschlag einen solchen Widerstand von der Politik erfährt und Falschaussagen verbreitet werden, fragt man sich schon: Warum sollen wir uns das antun?“ Der Verein sei keine beleidigte Leberwurst. „Wenn das Projekt in dem Tempo weitergeht, wird es immer teurer. Das brauchen wir nicht.“ Das jahrelange Hin und Her sei für die Ehrenamtlichen nicht leistbar.
Verein „Initiativenhaus für Menschenrechte und Demokratie“ könnte zum Zug kommen
Damit steigen die Chancen, dass der gemeinnützige Verein „Initiativenhaus für Menschenrechte und Demokratie“ das Fort saniert und betreibt. Der Verein will das Fort um eine Etage mit Büro- und Konferenzräumen aufstocken, die Bürgerinitiativen und Nichtregierungsorganisationen nutzen. Das Initiativhaus hatte sich wie die Bürgerwehr beworben, die Frist endete Ende März. Wie viele Bewerber noch im Rennen sind, konnte die Stadt nicht sagen. Öffentlich bekannt waren nur die Bürgerwehr und das Initiativenhaus. Dessen Vorstandsmitglied Alexander Trennheuser sagte: „Ich bin etwas überrascht. Die Bürgerwehr wird ihre Gründe haben. Wir müssen schauen, wie die Gremien unsere Bewerbung bewerten.“ Zum Vorstand gehört der Vorsitzende der Kölner Grünen und das zukünftige Landtagsmitglied Frank Jablonski.
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Wie berichtet, hatte die Verwaltung der Politik im März 2021 vorgeschlagen, das Fort an die Bürgerwehr zu verpachten, damit sie es saniert. Die Kosten schätzte die Verwaltung 2018 auf 4,4 Millionen Euro, laut Stadt ist es in einem sehr schlechten Zustand. Teile der Politik fühlten sich voriges Jahr überrumpelt, beispielsweise sagte Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne): „Es ist eine hochsensible Entscheidung, die ohne jeden Beigeschmack getroffen werden muss.“ Andere fürchteten Lärm und Belastungen für die Anwohner, der Kölner Ableger des Bundes für Umwelt und Naturschutz gab eine Pressekonferenz zum Thema.