Am vergangenen Mittwoch wurde ein neues Kälbchen auf dem Clemenshof geboren.
Vom Aussterben bedrohtKölner Zoo freut sich über Geburt eines seltenen Kälbchens
„Jetzt ist es schon eine Krabbelgruppe,“ freut sich Christoph Schütt, Pressesprecher des Kölner Zoos. Vor einer Woche hat das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind „Lenchen“ ein männliches Kalb zur Welt gebracht. Lenchen ist elf Jahre alt und hat im Kölner Zoo bereits mehrfach Nachwuchs geboren. Im März vergangenen Jahres hatte sie ein weibliches Kalb zur Welt gebracht. Der Vater ist der Zuchtbulle „Kalle“. Das neugeborene, männliche Kalb hat bislang noch keinen Namen. Bald können Tierfreunde auf der Facebook-Seite des Kölner Zoos über den Namen abstimmen. Die letzte Kälbchengeburt im Kölner Zoo liegt zwei Monate zurück. Am 6.Dezember hatte das Rind „Lara“ ein weibliches Kälbchen zur Welt gebracht.
Die Spuren des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrinds lassen sich bis ins 16.Jahrhundert in den Tiefebenen von den Niederlanden bis Dänemark zurückverfolgen. Bauern züchteten diese Rinder jahrhundertelang und hielten sie, um Milch - und Fleisch zu erzeugen. Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder gelten als gutmütig, leicht kalbend und verwerten nährstoffarme Pflanzen optimal.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs verdrängen Rinder der Rasse „Holstein Friesian“ diese alten Nutztierrassen. Diese Rinder sind, wie andere Haustierrassen vom Aussterben bedroht. Laut der Roten Liste einheimischer Haustierrassen sind 58 von 81 einheimischen Nutztierrassen als gefährdet eingestuft. Daher züchtet und hält der Kölner Zoo diese Rinderrasse und weitere vom Aussterben bedrohte Arten auf dem Clemenshof, um einen Beitrag für mehr Artenschutz zu leisten. Der Clemenshof befindet sich neben dem Eingang des Zoos und ist ein Bauernhof nach Bergischem Vorbild. Auf 4000 Quadratmetern leben elf verschiedene Haustierarten. Das namenlose Kälbchen sucht noch Paten. Wer eine Patenschaft übernehmen will, kann diese auf der Webseite des Kölner Zoos buchen.