Stau, Raser, Lärm in NippesAnwohner der Escher Straße klagen über Verkehrsbelastung – langes Warten auf Abhilfe

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Sebastian Wenzel, Thomas Lison und Tom Körkemeier (v.l.) sorgen sich wegen der Verkehrsgefahren entlang der Escher Straße.

Sebastian Wenzel, Thomas Lison und Tom Körkemeier (v.l.) sorgen sich wegen der Verkehrsgefahren entlang der Escher Straße.

Die Escher Straße in Nippes ist ein beliebter Schleichweg zur Zoobrücke. Hunderte Meter staut sich dort mitunter der Verkehr zurück.

Wenn ein Hupkonzert aus Richtung der Kleingärten im Inneren Grüngürtel ertönt, wissen die Nachbarn an der Escher Straße schon Bescheid: Dann hat sich wieder einmal ein Lastwagen festgefahren. Lkw-Fahrer, die vor der „Idiotenbrücke“ am Gleisdreieck nach rechts in die Siedlung abbiegen, stecken aufgrund der Enge der Fahrbahn und zugeparkter Seitenränder dann auf der Escher Straße fest.

Hinzu kommen die täglichen Rückstaus von der Einmündung zur Inneren Kanalstraße – die Escher Straße ist ein beliebter Schleichweg zur Zoobrücke, um den hochfrequentierten Auffahrtsknoten auf die Innere Kanalstraße am Gleisdreieck zu umgehen.

Wenn kein Stau ist, wird gerast

„Manchmal gehen die Rückstaus bis zur Unterführung des S-Bahnhofs Nippes“, hat Tom Körkemeier beobachtet. Wie seine Nachbarn Thomas Lison und Sebastian Wenzel wohnt er in der Neubausiedlung entlang der Escher Straße. Und wenn gerade keine Staus seien, werde gerast. „Niemand hier in der Siedlung lässt sein Kind morgens einfach so über die Straße gehen“, so Lison.

Viele Kinder müssten die Escher Straße in Richtung der Menzelstraße überqueren, um zum Kindergarten an der Kirche St. Joseph zu gelangen. „Gelegentlich fahren sie sogar über den Bordstein. Vor kurzem hätte ein Autofahrer hier fast meine Frau und mein Kind erwischt.“

Alltag an der Escher Straße: Der Rückstau von der Einmündung Innere Kanalstraße reicht weit zurück, zu Spitzenzeiten sogar in die Wohnsiedlung.

Alltag an der Escher Straße: Der Rückstau von der Einmündung Innere Kanalstraße reicht weit zurück, zu Spitzenzeiten sogar in die Wohnsiedlung.

Und auch nachts reiße der Lärm nicht ab – etwa durch Taxifahrer, die ihre Kundschaft an der Hornstraße absetzten und über die Escher Straße zurück in Richtung Innenstadt flitzten. „Ab der zweiten Etage ist die Schallwirkung extrem, wir hatten neulich extra einen Lärmexperten bei uns.“ Ab und zu sei die Stadt mit mobilen Blitzern präsent; zwei bis drei Tage sei dann Ruhe, weil sich die Blitzerstelle herumspreche und sich die Autofahrer diese einprägten.

Ein weiteres Problem gibt es an der Tunnel-Unterführung am S-Bahnhof Nippes: Der Autoverkehr strömt aus allen Richtungen; zwischendrin schlängeln sich Radler hindurch. Auf den engen Bürgersteigen gibt es Konflikte zwischen Radfahrern, deren Radweg über den Gehweg und durch den Bereich der Bushaltestelle führt, auf den Bus wartenden Fahrgästen und Passagieren, die die Treppe zur S-Bahn hinunterkommen. Von der Liebigstraße aus werde nahezu ungebremst rechts in die Escher Straße abgebogen. Und wenn sich zwei Busse an den gegenüberliegenden Haltestellen begegnen, geht schnell überhaupt nichts mehr.

Bezirksvertretung beschloss 2022 umfangreiches Paket zur Abhilfe

Ihre Hoffnungen setzen die Nachbarn auf einen umfangreichen Beschluss der Bezirksvertretung Nippes zur Escher Straße von September 2022, der allerdings noch nicht umgesetzt ist. Dieser sah vor, die Escher Straße entweder zur Sackgasse in Höhe der Kleingärten zu machen, womit der Durchgangsverkehr unterbunden würde; hilfsweise zur Einbahnstraße – auch hiermit wäre viel Platz gewonnen und ein Teil des Verkehrs würde draußen gehalten.

Hierfür müsste das Linksabbiegen von der Hornstraße auch tagsüber erlaubt werden. Dass der Durchgangsverkehr nach wie vor über die Escher Straße geleitet werde anstatt über die anwohnerlose Hornstraße, versteht keiner der drei Nachbarn.   

Für die Umgebung des S-Bahnhofs sah der Antrag unter anderem vor, den Radweg entlang der Liebigstraße auf die Fahrbahn zu führen, breitere Bürgersteige zulasten von Pkw-Stellplätzen, eine Neuordnung des Rechtsabbiegens in die Escher Straße durch eine 90-Grad-Abbiegekurve sowie Zebrastreifen in allen Richtungen. Außerdem solle auf dem kompletten Abschnitt Tempo 30 gelten. Wann der Beschluss umgesetzt wird, bleibt weiterhin unklar. 

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