Auf dem Leipziger Platz soll ein Denkmal für die unangepasste Jugendgruppe während der NS-Zeit entstehen. Unter vier Entwürfen fällt die Entscheidung.
WettbewerbVier Entwürfe für Edelweißpiraten-Denkmal in Nippes sind in der engeren Wahl
Im Wettbewerb für das Denkmal auf dem Leipziger Platz für die Edelweißpiraten wird es spannend: Vier eingegangene Entwürfe haben es in die engere Wahl geschafft. Am Donnerstag, 27. Juni, hatte sich die zwölfköpfige Jury zu ihrer ersten Sitzung getroffen und unter den vielen bis zum Einsendeschluss am 9. Juni eingereichten, zum Teil internationalen Beiträgen, eine Vorauswahl getroffen.
Nun sind die für die letzte Auswahl nominierten Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, ein großformatiges Modell ihres Entwurfs anzufertigen. Hierfür erhalten sie 500 Euro von der „Initiative Nippeser Edelweißpiraten“, die den Wettbewerb ausgelobt hat. Ende September will die Jury zu ihrer zweiten und abschließenden Sitzung zusammenkommen und den mit 4500 Euro dotierten Siegerentwurf auswählen. Im Frühjahr 2025 ist die Aufstellung des Denkmals auf dem Platz geplant.
Auch Gymnasium ist in Jury vertreten
Einer der Entwürfe, eine sich nach oben öffnende Säule, deutet mit ihren zwischen den Armen der Skulptur gespannten Saiten ein Gitarren-Griffbrett an. In einem weiteren Entwurf sind vier Steine um ein Edelweiß-Symbol herum gruppiert. Ein anderer setzt auf eine metallene Wand, mit abgesetzten, ebenfalls an Blumen erinnernden Figuren davor. Ein weiterer, aus großen Lettern bestehender Entwurf spielt mit dem Begriff „Edelweißpiraten“, der auf einer Seite zu sehen ist: Auf der anderen Seite des Kunstwerks ist aus diesem Wort das Anagramm „Spielet anders wie“ geformt.
Zu den Juroren gehören Jugendliche und Lehrkräfte aus dem Leonardo-da-Vinci-Gymnasium, das den Wettbewerb unterstützt, Angehörige des NS-Dokumentationszentrums, der Grünen-Fraktion in der Landschaftsversammlung Rheinland, Mitglieder der Bezirksvertretung sowie Vereinsmitglieder der Initiative. Zum Wettbewerb wurde eine Auswahl an bildenden Künstlern gezielt angesprochen, grundsätzlich aber war die Teilnahme offen für alle.
Als Jury habe man Wert darauf gelegt, dass das Denkmal nicht allzu flach, seine Bedeutung erschließbar und nicht zu stark abstrahiert sei, hieß es. Sämtliche eingegangenen Entwürfe habe man intensiv diskutiert. „Wir konnten als Jury vier herausragende Entwürfe auswählen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Edelweißpiraten und ihr Wirken aufgreifen: durch Musik, durch das Zusammensein, durch die Konfrontation mit der NS-Ideologie“, bilanzierte Vereins-Vorstandsmitglied Henry Bleicher.