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Ein Schiff für Köln-NiehlFähre soll wieder nach Stammheim pendeln

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Der Rhein zwischen Niehl und Stammheim.

Niehl – Der Traum von der Rückkehr der Niehler Fähre lebt. Um die Verbindung wiederaufleben zu lassen, die es seit 1877 mit Unterbrechungen bis Mitte der 1960er Jahre gab, hatte sich bereits Anfang September auf Einladung der Kölner SPD eine Gruppe von interessierten Bürgern am Alt-Niehler Rheinufer getroffen, bei dem die Idee diskutiert wurde und viel Zuspruch erhielt.

Köln-Niehl ist idealer Standort

Nach dem Auftakttreffen hat sich eine Arbeitsgruppe im Ort gebildet, die inzwischen rund 25 Mitglieder umfasst. „Wir sind genau in der Mitte zwischen beiden Brücken, der Leverkusener und Mülheimer Brücke“, verdeutlichte Jürgen Grunert vom Niehler Bürgerverein, der die informelle Gesamt-Koordination des Fährprojekts übernommen hat. Die neue Verbindung soll dazu beitragen, die Wege zwischen beiden Rheinseiten im nördlichen Köln deutlich zu verkürzen. Die Gruppe hat inzwischen die Fähren zwischen Weiß und Zündorf sowie zwischen Wesseling und Lülsdorf besucht, die als Blaupausen für das Projekt dienen könnten.

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Die Fähre von Niederkassel-Lülsdorf nach Wesseling haben sich die Niehler Aktivisten angesehen. 

Positive Rückmeldung aus Köln-Stammheim

Auch die Rückmeldungen der Bürgervereine von Stammheim und Flittard sowie des Förderkreises Rechtsrheinisches Köln sind rundherum positiv; hier besteht ein großes Interesse, die Fähre zurückzubringen. „Eine Idee, die ich toll finde, ist die Strecke variabel zu gestalten, um flexibel nach Stammheim oder Flittard zu fahren“, so Grunert. Die Fähre solle an sieben Tagen unterwegs sein, damit eine Verlässlichkeit bei Berufspendlern und Freizeitnutzern entsteht. Fest steht mittlerweile auch, dass die Fähre zwischen 25 und 30 Personen sowie bis zu zehn Fahrräder fassen sollte.

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Eine solche wäre – abhängig von der konkreten Bauweise und Ausstattung – mit einem Neupreis im mittleren sechsstelligen Bereich hinsichtlich der langen Nutzungszeit erschwinglich. „Wir planen einen Besuch der Mondorfer Werft, die solche Fährschiffe bauen kann“, erläutert Grunert.

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Die Weißer Fähre Krokodil könnte Namenspate sein für das "Niehl-Krokodil".

Öffentliche Zuschüsse eingeplant

Die Gruppe strebt an, den Fährbetrieb als Verein zu organisieren, der als öffentlicher Verkehrsträger auch Zuschüsse erhält – so wie bei den Fähren Wesseling/Lülsdorf und Dormagen/Monheim; Kontakt zu Sponsoren ist ebenfalls angestrebt. Das Wichtigste, um das Projekt ins Rollen zu bringen, sei eine politische Initiative in Form eines Beschlusses. Hier hatte die SPD Unterstützung zugesagt, die unter anderem durch Ratsfrau Erika Oedingen und die Niehler Ortsvereinsvorsitzende Beate Wieloch im Arbeitskreis vertreten ist. Sobald das Thema auch seitens der Verwaltung auf der Agenda steht, könnte das Wasser-Schifffahrtsamt anfangen, die Pläne auf ihre wasserverkehrliche Machbarkeit hin zu prüfen. Ein Name ist jedenfalls schon gefunden: Das Niehl-Krokodil.