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Darum ist der Flora e.V. in New York bekanntUNO zeichnet Nippeser Kleingärtner aus

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Lotta Domscheit (l.) vom KGV-Vorstand nimmt im neuen Naturschaugarten den Scheck von Umweltdezernent Dr. Harald Rau entgegen; Caroline Michel (r.) präsentiert die Urkunde.

Nippes – Nachhaltig-ökologisch orientiert ist der Kleingartenverein (KGV) Flora e.V. eigentlich schon seit jeher – hier gibt man dem freien Spiel der Natur und insektenfreundlichem Wildwuchs den eindeutigen Vorzug vor geometrisch-akkurat gestutzten Hecken und Sträuchern, chemischen Keulen sowie millimetergenau gezogenen Grundstücksgrenzen.Doch nun hat der Verein mit rund 320 Parzellen noch einen draufgelegt: Bei seinem Projekt „Gärten für Menschen, Pflanzen und Tiere“ überlegten die Mitglieder gemeinsam mit Unterstützung des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes, wie man Wildbienen und -hummeln, Fröschen, Libellen, Schmetterlingen sowie seltenen Pflanzen einen noch besseren Lebensraum bieten kann.

Gärten sind systemrelevant

Dieses Konzept hat nun die 15-köpfige Jury des Kölner Umweltschutzpreises überzeugt: Sie zeichnete den Verein mit dem zweiten Preis des jährlichen Wettbewerbs aus. Bei einer Feierstunde im gleichzeitig neu eröffneten Naturschaugarten innerhalb der Anlage übergaben Umweltdezernent Dr. Harald Rau sowie Umwelt- und Verbraucherschutz-Amtsleiter Konrad Peschen den Preisgeld-Scheck über 1 500 Euro an Lotta Domscheit und Caroline Michel vom Vereinsvorstand. Rau gratulierte von Herzen. „Es gibt richtig tolle Termine, auf die man sich freut, und heute ist so einer“, lobte er. „Wir merken alle, dass wir in einer Zeit leben, in der erkannt wird, dass Natur nicht mehr etwas für Spinner und Ideologen, sondern geradezu systemrelevant ist.“

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Für ihren Schaugarten auf dem Gelände des Flora e.V. erhielten die Kleingärtner aus Nippes den Umweltschutzpreis der Stadt. 

So sei Umweltbildung, in der der Verein ebenfalls engagiert ist, nicht mehr aus Schulen und Kitas wegzudenken; zu begrüßen seien auch Initiativen, mehr Lebensmittel direkt im Stadtgebiet anzubauen. Ebenso würde er sich freuen, wenn es noch mehr echte Gärten statt „Steinwüsten“ im Stadtgebiet gäbe. „Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen in Köln und um Köln herum das Projekt als Aufruf sehen, ihre Gärten naturnäher zu gestalten“, nahm Domscheit die Auszeichnung dankend entgegen.

Stadt Köln fördert bunte Balkone

Die Stadt will die Erkenntnisse der Kleingärtner in ihrer Initiative „Bunte Gärten und Balkone – damit Tiere nicht nur Zaungäste bleiben“ aufgreifen und verbreiten. Den Bildungsaspekt, den der Verein mit regelmäßigen Themen- und Vortragsabenden im Clubheim bedient, sieht auch Umweltamt-Mitarbeiterin Betina Küchenhoff als entscheidend an. „Wir glauben, dass viele Leute ihre Gärten vor allem deshalb versiegeln, weil ihnen die Kenntnisse fehlen. Dieser Garten soll zeigen, wie schön ein naturnaher Garten sein kann.“Den neuen Naturschaugarten des Flora e.V., direkt neben dem Vereinsheim am Hauptweg gelegen, hatten die Vereinsmitglieder mit Mitstreitern aus dem Veedel seit Jahresanfang angelegt. Er entstand auf einer freigewordenen Parzelle, die der Flora e.V. zugunsten des Projekts bewusst nicht mehr neu an einen Pächter vergeben hatte.

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Weinberankte Arkade im Schaugarten

Beim Projekt ging es dem Verein auch darum, dass die Beteiligten lernen wie man einen Komposthaufen anlegt oder eine Trockenmauer hochzieht. Ein Hochbeet, die besonders insektenfreundliche Trockenmauer, eine weinberankte Arkade und ein kleiner Teich sind die Hingucker des Gartens. Während des Corona-Lockdowns waren die Anlege-Arbeiten in Kleingruppen weitergegangen. „Unser Motto war es, sozusagen Tiere zu pflanzen“, erläuterte Michel. „Nämlich auf Gewächse und Gestaltungselemente zu setzen, die gezielt bestimmte Arten anlocken.“ Man beobachte ein großes Interesse der Bürger, die durch die Anlage gehen und sich mit Fragen an die Vereinsgärtner wendeten. Doch nicht nur in Köln und Nippes, sondern sogar in New York sorgt das Projekt für Aufmerksamkeit: So hat das Gesamtvorhaben der Gärtner außerdem den Dekadepreis „Biodiversität der Biologischen Vielfalt“ der Vereinten Nationen zugesprochen bekommen.