Seit Freitagnachmittag lädt ein riesiges Banner an der DEVK-Zentrale zum Nachdenken über Glück ein.
Neue HA-Schult-Installation in Köln-RiehlWarum jetzt das DEVK-Haus Glück verheißt
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An der DEVK-Zentrale in Riehl ist feierlich das Riesenplakat von Künstler HA Schult enthüllt worden.
Copyright: Thomas Banneyer
Wer über die Zoobrücke stadteinwärts fährt, sieht unweigerlich das Glück. Zumindest das Wort. Seit Freitagnachmittag prangt die neueste Installation des Kölner Aktionskünstlers HA Schult auf der Fassade der DEVK-Unternehmenszentrale. Auf lichtem Himmelblau steht auf einem rund 170 Quadratmeter großen Banner das Wort „Glück“ in schwarzen Großbuchstaben.
„Er hat immer schöne Ideen“, lobt Synagogen-Vorstand Abraham Lehrer die Installation. Lehrer gehört zu dem erklecklichen Kreis von Gästen, die der Enthüllung des Transparents beiwohnen. „HA Schult hat mich eingeladen“, erklärt Lehrer. Freunde des Künstlers, Politiker wie Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost oder der Kölner CDU-Fraktionsvorsitzende Bernd Petelkau sind dabei, als ein Mann auf dem Gebäudedach kurz nach 14 Uhr die Leinen der Verhüllung vor dem Banner löst.
Zusammenarbeit zwischen Künstler und Versicherung seit 25 Jahren
„Mit einem einzigen Wort hat HA Schult eine fantastische Idee umgesetzt“, findet DEVK-Vorständin Annette Hetzenegger. Zustande gekommen ist die Idee, weil das 80er-Jahre Gebäude, in dem die Versicherung ihren Unternehmenssitz hat, aufwendig saniert werden muss. Derzeit sind die Versicherungsmitarbeiter ausgelagert in die alten Messehallen in Deutz.
Während der Renovierung, die voraussichtlich bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll, hätte an der Fassade auch einfach Unternehmenswerbung hängen können. Aber zwischen HA Schult und dem Versicherungsunternehmen gibt es seit bald 25 Jahren eine enge Verbindung. Sie nahm ihren Anfang, als die Weltkugel mit dem wandelnden Menschen von HA Schult von der Severinsbrücke per Hubschrauber auf das Dach des Gebäudes umgesiedelt wurde.
„Auch während der Renovierung wird die Weltkugel am Haus verbleiben. Sie wird kurzfristig auf dem Dach versetzt, saniert und die Lichtschläuche werden erneuert“, erklärt Pressesprecherin Maschamay Poßekel. Die Installation Glück soll so lange hängen bleiben, bis die Fassade mit den verspiegelten Fenstern erneuert ist.
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Künstler HA Schult ist mittlerweile 85 - und sprüht weiter vor Ideen.
Copyright: Thomas Banneyer
Das Glücks-Banner will mehr als nur den einzelnen Betrachter zum Nachdenken und vielleicht zum Glücklich-Sein ermuntern. Die gesamte Stadtgesellschaft ist zum Mitmachen aufgefordert. Per Brief, E-Mail, über die Webseite sowie die Social-Media-Kanäle Instagram und Youtube sind alle eingeladen, ihre Gedanken zum Thema zu teilen. „Ruft uns zu, was euch bewegt. Ihr seid die Kunst. Ihr seid das Leben. Die Kunst ist das Leben. Gemeinsam schaffen wir ein Kunstwerk“, heißt es im entsprechenden Aufruf.
In einem Video-Podcast, dem „Glücksblog“, will HA Schult auf die Einsendungen eingehen und schildern, was Glück für ihn bedeutet. „Kunst und Wirtschaft sind die entscheidenden Kräfte für das Wohlbefinden einer Gesellschaft“, sagt er. Mit seinem Projekt möchte er das Schöne und Gute um Leben sichtbarer machen. Immerhin: Wenige Minuten nachdem das Banner am Freitag enthüllt war, brach sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken.
Glücks-Anregungen können per Post an Postfach 250266, 50518 Köln oder die eigene Glücks-Webseite geschickt werden.