Kunstwerk von H.A.SchultVor 30 Jahren kam der Fiesta aufs Kölner Zeughaus
Für die Kölner gehört er längst zum Stadtbild, für HA Schult ist „der goldene Vogel die Verkörperung von Freiheit“, und Touristen kommen oft aus dem Staunen nicht mehr heraus: Seit 30 Jahren thront ein goldlackierter Ford Fiesta auf dem altehrwürdigen Zeughaus. Was auch immer nach dem Auszug des Stadtmuseums mit dem Gebäude passiert – das Kunstwerk wird bleiben.
Dabei war das Zeughaus, auf das der Fiesta am 25. April 1991 gehievt wurde, nicht die erste Heimat des Flügelautos: 1989 ließ es Schult auf das Stapelhausin der Altstadt platzieren – eines von elf Exemplaren, die die Ford-Werke dem Künstler für seine Aktion „Fetisch Auto“ spendierten. Damals schwebte ein mit Wolken bemalter Fiesta um die Domtürme, ein Kleinwagen schwamm auf einer Plattform im Rhein, ein weiterer stand in Marmor-Optik auf dem Ford-Gelände. Das Ganze entpuppte sich als geniale Werbung – nicht nur für den Autobauer, sondern auch für den Künstler. Eine halbe Million Schaulustige sahen sich das Fiesta-Spektakel an. Übrig bleib der goldene Vogel auf dem Zeughaus-Dach.
Der musste sein Nest in all den Jahren nur zwei Mal verlassen. Zuletzt unterzogen ihn 2012 Ford-Azubis einem Sicherheitscheck, erneuerten Heckklappe, Haube und Radkappen. An prominenter Stelle ist das „Herzensprojekt“ des heute 82-jährigen Künstlers auch eine Ikone für das erfolgreichste Kölner Ford-Produkt: Der Fiesta lief dort mehr als neun Millionen Mal vom Band. (sts)