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30-jähriges BestehenSchokoladenmuseum in Köln erzählt die Geschichte des Kakaos

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Museumsbesucher stehen im Schokoladen-Museum am Schokoladenbrunnen an.

Museumsbesucher stehen im Schokoladen-Museum am Schokoladenbrunnen an.

In der neuen Ausstellung wird die ganze Welt in den Blick genommen, Themen wie Klima, Ressourcen und Arbeitsbedingungen werden beleuchtet.

Der Einbaum ist das Herzstück der neuen Ausstellung „Weltreise des Kakaos“ im Schokoladenmuseum. Mit dem selbst geschnitzten Holzboot befördern Bauern in Ghana Säcke getrockneter Kakaobohnen zu Überseefrachtern. „Intowada“ schreiben sie auf solche Boote, „die Hoffnung nicht aufgeben“ heißt das in ihrer Sprache. „Der Einbaum ist das Symbol für die Fragen, die wir in der neuen Ausstellung beantworten“, erklärte Geschäftsführerin Annette Imhoff bei der Eröffnung mit Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Schokoladenmuseums.

Ausstellung nimmt ganze Welt in den Blick

Über 300 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft, darunter Lambertz-Geschäftsführer Dr. Hermann Bühlbecker, waren der Einladung gefolgt. Klimawandel, Ressourcenverbrauch, CO2-Ausstoß und nicht zuletzt die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kakaobohnen-Erzeuger sind die Themen der „Weltreise des Kakaos“. Auf einem LED-Globus ist zu sehen, in welchen tropischen Regenwaldregionen der Welt die Kakaofrüchte wachsen. In der Börsenecke zeigt ein Laufband die aktuellen Kakao-Preise auf dem Weltmarkt. Ein Berührbildschirm animiert zum spielerischen Wissenstest. Ob übrige Schoko-Nikoläuse zu Osterhasen umgeschmolzen werden, fragte ein Mädchen. Die Antwort: Nein, das wäre zu unhygienisch und zu teuer. In der vorösterlichen Zeit grüßt am Eingang ein riesiger Goldhase mit Glöckchen, der an die 2006 geschlossene Produktionspartnerschaft mit dem Schweizer Hersteller Lindt erinnert. Der legendäre Brunnen im Inneren der gläsernen Schokoladenfabrik steht seit der Umgestaltung auf einem goldenen Tablett.

„Vorbild für Nachhaltigkeit“

„Herzlich willkommen auf der Schokoladenseite von Köln“, begrüßte die Tochter des früheren Stollwerck-Fabrikanten Hans Imhoff die Gäste. „Weil aber nicht alle Menschen auf der Schokoladenseite leben, gibt es die Imhoff-Stiftung, die meine Schwester Susanne leitet.“ OB Henriette Reker würdigte die „Landmarke in Köln“, das „Vorbild für Nachhaltigkeit“ – das Schokoladenmuseum ist seit 2019 CO2-neutral und das einzige Kölner Museum, das sich selbst finanziert und nicht auf städtische Unterstützung angewiesen ist. „Wir profitieren von der touristischen Attraktivität Kölns“, gab Annette Imhoff ein Kompliment zurück.

Nach der Pandemie freut sich die Geschäftsleitung nun wieder über gestiegene Besucherzahlen. Waren es in durchschnittlichen Jahren eine halbe Million, gehen erste Schätzungen von 650 0000 bis Ende 2023 aus.