Nacht der TechnikToyota gibt Einblicke in die Antriebstechnik der Zukunft
- 52 Unternehmen und Institutionen öffnen sich in der 7. Nacht der Technik am 28. Juni von 18 bis 24 Uhr für Besucher.
- Beim Blick hinter die Kulissen gibt Toyota in Marsdorf einen Einblick in die Techniken der Gegenwart und die der Zukunft.
Köln – „Mirai“ ist das japanische Wort für Zukunft. Bei dem japanischen Automobilhersteller Toyota in Marsdorf ist diese Zukunft schon recht gegenwärtig und hat vier Räder. Der „Mirai“ ist eine Reiselimousine mit einer Reichweite von 500 Kilometern. Sie erzeugt den Strom für ihren Vortrieb aus Wasserstoff. Nahezu lautlos huscht das Gefährt vor das Firmenportal an der Toyota-Allee. Bei der Nacht der Technik am 28. Juni können Besucher, die einen Führerschein haben, mit dem Wagen eine Runde drehen – auch mit den aktuellen Hybridmodellen, die mit Strom die Reichweite ihrer Benzinmotoren deutlich verlängern.
Seit Jahrzehnten forschen Autobauer mit Wasserstoff. Denn der reagiert heftig, wenn er mit Luft in Berührung kommt, was viel Energie frei setzt, aber nur Wasser übrig lässt, also kein schädliches Abgas. „Beim Toyota Mirai kommt nur etwas Wasserdampf raus, oder der ein oder andere Wassertropfen“, sagt Toyota-Sprecher Andreas Lübeck und zeigt die Brennstoffzelle, die zwischen den Vordersitzen unter dem Auto eingebaut ist. Durch Elektrolyse entsteht hier der Strom für den Vortrieb. „Die Zelle besteht aus 370 Platin-Platten. Hier entstehen aus Wasserstoff und Luft Strom und Wasser.“ Fünf Kilogramm Wasserstoff fassen die beiden Tanks, die vor und hinter der Hinterachse installiert sind, zusammengerechnet.
In der Konstruktion der Tanks besteht ein großer Teil des Fortschritts. „Die Versuche anderer Hersteller in den 80er Jahren scheiterten am Gewicht und der Diffusion“, erklärt Lübeck. Das heißt der Wasserstoff durchdrang die Tankhülle und war frei. Toyota gelang es, diesen Effekt durch eine spezielle Folie einzudämmen. Der aktuelle Kohlefasertank kann so mit 700 bar Druck befüllt werden. Ein normaler Autoreifen hat etwa zwei bis fünf bar. Beim Tanken wird dieser Druck mit einem kurzen Gegendruckstoß geprüft und damit auch die Füllmenge festgelegt. „Ein Kilo Wasserstoff kostet einheitlich überall 9,50 Euro und reicht für etwa 100 Kilometer“, sagt Lübeck.
Und ist der Tank mal leer, dauert das Auffüllen an einer modernen Zapfsäule nur drei Minuten – wenn man eine Wasserstofftankstelle in der Nähe hat. Das weitmaschige Tankstellennetz ist noch der große Bremsschuh für diese Technik. Köln hat nur eine einzige Tankstelle: am Flughafen. Frechen, Leverkusen, Düsseldorf, Aachen und Koblenz bieten ebenfalls je eine Säule.
Auf dem Firmengelände von Toyota im Kölner Westen ist Wasserstoff jedoch keine Mangelware. Vor allem bei der Nacht der Technik soll genug Antriebsmaterial für den Mirai da sein, wenn die Nachtschwärmer auf Techniktour sind und das Wasserstoffauto mal fahren dürfen. Mit seiner Null-Emission erfüllt es wohle jede kommende Abgasnorm. Die Zukunft hat freilich ihren Preis. 78.600 Euro kostet der Mirai, nach Abzug der Fördergelder etwas unter 60.000 Euro. 20 Exemplare fahren im Raum Köln, 170 in Deutschland, rund 10.000 weltweit.
Pass für den Bus
52 Unternehmen und Institutionen öffnen sich in der 7. Nacht der Technik von 18 bis 24 Uhr für Besucher.
Für den Pass, der auch den Bustransfer zwischen den einzelnen Stationen beinhaltet, zahlen Erwachsene 13 Euro, ermäßigt acht, Familien 25 Euro, Schüler drei – die Preise sind seit der ersten Nacht der Technik vor zehn Jahren gleich. Gekauft wird bei KölnTicket oder auch an der Abendkasse, jeweils am Drehkreuz der drei Buslinien. Wer den Pass von KölnTicket zu Hause ausdrucken kann, hat gleich den Ticketcode für die Reservierung stark besuchter Angebote.
30 Busse bringen Besucher vom Neumarkt, von der Technischen Hochschule und von der Rheinischen Fachhochschule zu den Stationen. (mfr)
Wer in der Nacht der Technik einen Blick in die Automobile Vergangenheit der Marke Toyota werfen will: Die Toyota Collection ist geöffnet. Die Fahrzeugsammlung zeigt die meisten Autos, die seit dem Eintritt von Toyota in den deutschen Markt 1971 zu haben waren – auch ein Toyota 2000 GT ist dabei, der heute einen Wert von einer Million Euro hat. 70 Fahrzeuge aus der Geschichte des japanischen Autobauers gehören zur Kollektionen – Corolla, Camry, und wie sie alle heißen. Allerdings kann man die regelmäßig kostenfrei besuchen. Jeden ersten Samstag eines Monats zwischen 10 und 14 Uhr ist die Sammlung geöffnet. Man darf sich sogar in die Wagen setzen.