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Nachbarn auf dem BaumKahlschlag für Schulneubau in der Südstadt

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Das bleibt nach den Sägearbeiten zurück.

Köln – Seit dem vergangene Jahr tobt am Severinswall in der Südstadt der Baustellenlärm. Erst wurde die Theo-Burauen-Realschule abgerissen, nun haben die Arbeiten zum Neubau für die Integrierte Gesamtschule Innenstadt (Igis) begonnen.

Da die zahlreichen Laubbäume auf dem Grundstück frühzeitig mit Holzschutz ummantelt worden sind, gingen die Anwohner von einem Erhalt aus. Zumal der Neubau der Schule am Severinswall, also an der Straßenseite, errichtet werden soll, die Bäume aber im rückwärtigen Teil stehen. Die Hoffnung erwies sich am Mittwoch als Trugschluss.

Insgesamt sollen die Arbeiter an zehn Bäumen die Axt anlegen

Die ersten beiden Bäume sind bereits gefällt worden, weitere werden folgen. Insgesamt sollen die Arbeiter an zehn Bäumen die Axt anlegen. Dabei ist das Stadtgrün gerade in der Innenstadt knapp und für die Durchlüftung der Quartiere wichtig. Und hatte nicht der Stadtrat einen Klimanotstand beschlossen?

Die Stadt teilte mit, im Vorfeld seien alle Baumstandorte sorgfältig geprüft worden. „Die Bäume, die auf dem Grundstück erhalten bleiben können, werden während der Bauphase besonders geschützt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings dürften nicht mehr als zwei oder drei Linden übrig bleiben.

Für alle zu fällenden Bäume soll es Ersatzpflanzungen geben

Die leiden aufgrund der Dürre schon jetzt deutlich unter Wassermangel, die Blätter welken. Sie zu gießen, sei laut einem Polier verboten, berichtet ein Anwohner, niemand dürfe die Baustelle betreten. Die Stadt verspricht in ihrer Pressemitteilung weiter: „Für alle zu fällenden Bäume wird es Ersatzpflanzungen in mindestens der gleichen Anzahl geben, sowohl vor Ort als auch in unmittelbarer Umgebung.“

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Viele Bäume sollen fallen.

Derzeit wird auch das benachbarte Rautenstrauch-Joest-Museum als Interimsschule hergerichtet. Übergangsweise hätten die Oberstufenschüler der Igis hier einziehen sollen, die Arbeiten sind aber deutlich im Verzug, eine Fertigstellung in diesem Jahr gilt als unwahrscheinlich. Viele Anwohner wundern sich zudem, dass die Fällarbeiten mitten in der Vegetationsphase stattfinden.

Zunächst werden voraussichtlich fünf Bäume gefällt

Die Stadt erklärt auf Anfrage der Rundschau, dass „nach sorgfältiger Abwägung aller Möglichkeiten“ es unumgänglich sei, jetzt im August sowie im Oktober die zehn Laubbäume zu fällen – sofern sie frei von Vögeln oder Fledermäusen sind. Dies werde in jedem Einzelfall geprüft. Zunächst werden voraussichtlich fünf Bäume gefällt. Sie stehen im Bereich der zukünftigen Bodenplatte.

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Die Stadt begründet das Vorgehen auch mit dem großen Druck, neuen Schulplätze schaffen zu müssen. Mit dem Neubaus sei eine Dachbegrünung und die Errichtung einer Photovoltaikanlage geplant. Beides seien klimaschonende Maßnahmen. Auch bei der Gestaltung der Gebäude sei ökologisch gedacht worden. Der Schulneubau soll in zwei Jahren fertig sein.