Nach Gewalttat auf dem EbertplatzMann zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt
Köln – Im Prozess um eine tödliche Gewalttat im August 2019 auf dem Kölner Ebertplatz ist das Urteil gefallen. Das Kölner Landgericht verurteilte einen 24-Jährigen wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von 6 Jahren und sechs Monaten. Der Mann soll einem 25 Jahre alten Mann in einem Tumult mit einer abgebrochenen Bierflasche in den Hals gestochen haben. Das Opfer verblutete laut Anklageschrift. Die ursprüngliche Annahme der Polizei, es habe sich um einen Streit unter Drogendealern gehandelt, konnte in dem seit Mai laufenden Verfahren allerdings nicht bestätigt werden.
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Die Staatsanwaltschaft forderte für den Angeklagten, der wie das Opfer aus Somalia stammt, eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren und drei Monaten wegen Totschlags. Der Angeklagte habe gezielt und in Tötungsabsicht zugestochen. Der Verteidiger des 24-Jährigen plädierte auf Freispruch wegen Notwehr. Hilfsweise stellte er aber auch den Antrag, seinen Mandanten wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von höchstens vier Jahren zu verurteilen. Sein Mandant habe sich gegen einen Angriff gewehrt, so der Anwalt.
2017 hatte der Ebertplatz in der Kölner Innenstadt nach einem tödlich verlaufenen Konflikt zwischen Drogendealern Schlagzeilen gemacht. Daraufhin wurde der Platz durch eine Umgestaltung und kulturelle Wiederbelebung aufgewertet, so dass die Rede vom „Wunder vom Ebertplatz“ war. Als Folge der nun verhandelten Gewalttat wird der Platz seit Oktober 2019 von der Polizei zudem mit Videokameras überwacht. (bks/dpa)