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Fehlende PrivatsphäreAWB räumt Fehler bei Toiletten auf dem Wiener Platz ein

Lesezeit 2 Minuten
Eine öffentliche Toilette

Die viel diskutierte öffentliche Toilette am Wiener Platz.

Weil Lücken in den Türen Einblick ins Innere gewähren, gab es viel Kritik an der öffentlichen Toilette auf dem Wiener Platz in Mülheim.

Seit Ende Februar steht auf dem Wiener Platz in Köln-Mülheim die lang ersehnte Toiletten-Anlage. Doch kaum waren die zwei öffentlichen Toiletten in Betrieb, gab es einige Kritik: An beiden Türen der Toiletten wurden oben und unten etwa 30 Zentimeter große Öffnungen belassen. Wer also dort auf Toilette geht, muss befürchten, beobachtet zu werden.

Die Fraktionen der Grünen, Linken und Einzelmandatsträger Andreas Altefrohne (Die Partei) hatten entsprechend einen gemeinsamen Antrag zur Nachbesserung der Toilette gestellt. Die Antragstellenden machten mehrere Vorschläge, wie die Anlage verbessert werden könnte, etwa Lochgitter, halbtransparente Elemente, „oder zumindest eine Verkleinerung der Schlitze auf das minimal erforderliche Maß“.

Köln-Mülheim: Toilette auf Wiener Platz sorgt für Diskussionen

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Mülheim wurde dieser Antrag besprochen und bekam viel Zuspruch. „Ich möchte mich wirklich für den Antrag bedanken“, sagte Torsten Tücks (FDP). Er habe die Toilette ausprobiert und dabei gemerkt, wie unangenehm die Benutzung sei.

Jonas Höltig von den Grünen betonte, dass er die Toilette zwar begrüße, aber klar Handlungsbedarf sehe. „Die meisten Männer, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt, sie würden das Klo so benutzen und die meisten Frauen haben gesagt, sie würden es niemals benutzen. Das spricht für sich!“.

Zur Sitzung wurde auch Susi Luan von der AWB eingeladen. Die geschäftsführende Betriebsleiterin beantwortete Fragen und erklärte, dass die Problematik bekannt sei und neue, größere Türen bereits in Planung seien. Auch Haken, um Taschen aufhängen zu können, stünden bereits auf der Liste.

Toilette auf dem Wiener Platz in Mülheim bekommt größere Türen

„Wir haben längere Türenblätter in Auftrag gegeben“, sagt Luan. Wie lang sie genau werden, müsste noch geprüft werden. Darüber werde die BV informiert. „Die Sichtachsen von höher gelegenen Häusern haben wir jedoch gar nicht bedacht, das nehmen wir auf unsere Kappe“, sagte Luan.

Sie betonte aber auch, dass die Entscheidung für das Modell, das eben diese Schlitze oben und unten hat und auch nicht wirklich barrierefrei ist, vor circa drei Jahren in Absprache mit unter anderem der BV getroffen wurde. „Ich möchte bitten, dass Sie den Sicherheitsaspekt auch von mehreren Perspektiven betrachten“, sagte Luan und erinnerte an die mutmaßlichen Vergewaltigungen auf öffentlichen Toiletten während Karneval.

„Es hat also auch einen Schutzaspekt, dass man etwas hören und sehen kann“, erklärte Luan klar. Diese Sichtfelder sollen in Zukunft einfach kleiner werden. Die Antragstellenden zogen schlussendlich den Antrag zurück, da er sich durch die Erklärungen von Susi Luan erledigt hatte.