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Köln-MülheimPolizei führt Razzia gegen Messer-Gewalt durch

Lesezeit 2 Minuten
In den Hosentaschen wurde vor allem nach Stichwaffen gesucht.

In den Hosentaschen wurde vor allem nach Stichwaffen gesucht.

Als Antwort auf die zunehmende Kriminalität wurde der Wiener Platz in Köln zu einer permanenten Waffenverbotszone. Am Dienstag fand dort eine Razzia statt.

Dunkle Durchgänge, verdreckte Ecken und immer wieder Kriminalität. Der Wiener Platz ist für viele Menschen in der Stadt ein Angstraum. Für die Polizei ist der Bereich ein Drogenbrennpunkt und ein Kriminalitätsschwerpunkt. Bei einem Gang über den Wiener Platz wird deutlich. Das Areal ist noch trostloser als der Ebertplatz.

Kontrolle: Beamte einer Hundertschaft am Dienstag auf dem Wiener Platz.

Kontrolle: Beamte einer Hundertschaft am Dienstag auf dem Wiener Platz.

Weil die Kriminalität Überhand genommen hat, ist der Wiener Platz seit dem 12. Juni 2024 eine Waffenverbotszone. Neben den bereits im Dezember 2021 eingerichteten Waffenverbotszonen an den Kölner Ringen und der Zülpicher Straße ist der Wiener Platz die dritte Waffenverbotszone. In diesen Zonen ist es nicht erlaubt, zum Beispiel Messer mit einer Klingenlänge von 4 Zentimetern mit sich zu führen. Während die Waffenverbotszonen an den Kölner Ringen und der Zülpicher Straße nur innerhalb festgelegter und ausgeschilderter Zeiträume gelten, gibt es für die Waffenverbotszone am Wiener Platz keine zeitliche Einschränkung.

Verbote scheinen zu wirken

Die Verbote und Kontrollen scheinen zu helfen. „Die Maßnahmen wirken“, sagt Polizeioberrat Stefan Bauerkamp am Dienstag anlässlich einer Kontrolle gegen die Messerkriminalität auf dem Wiener Platz. Bis zum 12. September 2024 seien über 1200 Menschen kontrolliert worden. Es seien 27 Gegenstände sichergestellt worden, darunter hauptsächlich Messer. In einer Wohnung eines Kontrollierten fanden die Beamten ein Samuari-Schwert.   Messer würden auf dem Wiener Platz regelmäßig bei Raubdelikten eingesetzt, sagte Bauerkamp. Außerdem gab es 219 Platzverweise, 19 Menschen kamen in Gewahrsam und acht Personen wurden festgenommen.

Ähnlich wie am Ebertplatz sind Anwohner und Geschäftsleute über die Zustände entsetzt: „Hier ist es täglich so, dass bereits morgens um 7 Uhr und rund um die Uhr die Drogensüchtigen und Drogendealer öffentlich konsumieren und verkaufen. Die Alkoholabhängigen sind aggressiv und prügeln sich des Öfteren, pöbeln die Leute an und verschmutzen die gesamte U-Bahn Wiener Platz und alles rund um das Bezirksrathaus“, heißt es in einer Online-Petition an die Politik.