Das Otto-Langen-Quartier in Mülheim soll zu einem gemischt-genutzten, gemeinwohlorientierten Quartier werden. Landeseigene Flächen sollen bis Ende 2025 verkauft sein.
Stadtentwicklung in KölnPlanungen fürs Otto-Langen-Quartier werden konkreter
Vor zweieinhalb Jahren, am 29. April 2021, musste das Künstlerkollektiv „Raum 13“ ausziehen aus der ehemaligen Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD). Seitdem verfällt das 4,5 Hektar große Areal an der Deutz-Mülheimer Straße mit der ehemaligen KHD-Gießerei, der Möhring-Halle und anderen Denkmälern der Industriegeschichte immer mehr. Doch nun tut sich endlich was in Sachen Zukunftsperspektive für das sogenannte Otto-Langen-Quartier. Am 30. November soll der Stadtentwicklungsausschuss den Startschuss geben für einen Prozess mit dem Ziel, hier eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zu realisieren.
Die Stadt hatte die alte Hauptverwaltung 2022 für 21 Millionen Euro gekauft, die meisten übrigen Grundstücke gehören der landeseigenen Gesellschaft NRW.Urban. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, will das Land seine Flächen „im Rahmen eines europaweit veröffentlichten, mehrstufigen, offenen und anonymen Bieterverfahrens“ verkaufen. Ein direkter Erwerb durch die Stadt Köln sei „aufgrund von vergabe-, beihilfe- und haushaltsrechtlichen Gründen nicht möglich“. Zur Vorbereitung des Grundstücksverkaufs hat das Stadtplanungsamt gemeinsam mit NRW.Urban die städtebaulichen Ziele und Planungsvorgaben für das Projekt erarbeitet und dabei die Anregungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung berücksichtigt.
Mehrstufiges Qualifizierungsverfahren
Geplant ist nun zuerst ein mehrstufiges Qualifizierungsverfahren, in dem ein tragfähiges städtebauliches Konzept gefunden werden soll. Es soll unter anderem beinhalten, das Areal zu einem gemischt-genutzten, gemeinwohlorientierten Quartier zu entwickeln, die vorhandenen Denkmäler zu integrieren und die Anforderungen an den Hochwasserschutz zu erfüllen. Weitere Anforderungen sind klimagerechte Planung, ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept sowie beim Wohnungsbau nach dem Kooperativen Baulandmodell mit 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen.
Im zweiten Schritt erfolgt laut Stadt „der Preiswettbewerb, hier entscheidet der Kaufpreis über den finalen Zuschlag“. Das Verfahren zu Verkauf der Landesgrundstücke soll Anfang nächsten Jahres beginnen und voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein. Nach Abschluss des Kaufvertrags wird das Bebauungsplanverfahren auf der Basis des Ergebnisses des Qualitätswettbewerbs weitergeführt. Der gesamte Wettbewerb wird von einem Expertengremium begleitet. (fu)