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Mordprozess in KölnKöbes schildert dramatische Momente nach den Schüssen

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Mord im Rockermilieu, in Mülheim wurde ein Mann erschossen seine weiblich Begleitung schwer verletzt.

Mord im Rockermilieu: In Köln-Mülheim wurde ein Mann erschossen seine weiblich Begleitung schwer verletzt.

Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen im Mülheimer Böckingpark sagte der Köbes vor Gericht aus.

Im Gilden-Brauhaus in Mülheim war viel Betrieb: Gleich mehrere Kommunions- und Konfirmationsfeiern hielten die Mitarbeiter auf Trab. Und auch der Biergarten war bei feinstem Frühjahrswetter gut gefüllt mit Gästen — also alle Hände voll zu tun für einen 57 Jahre alten Köbes. Doch dann tauchte plötzlich eine Frau auf, die stark aus dem Hals blutete. Augenblicke zuvor war auf sie und ihren Freund hinterrücks geschossen worden. Während der Freund der Frau, ein ehemaliger Rocker der Hells Angels, noch am Tatort verstarb, stillte der Köbes mit Stoffservietten und Tischdecken die Blutung am Hals der Frau, und rettet ihr wohl das Leben.

Köln-Mülheim: Das Drama nach den Schüssen

Im Prozess gegen einen 27-jährigen Ex-Rocker, der laut Anklage die Ermordung des Tatopfers in Auftrag gegeben haben soll, schilderte der Köbes am Donnerstag vor dem Landgericht die dramatischen Momente nach den Schüssen. Der 57-Jährige sagte, er sei kurz in den Biergarten gegangen, um nach dem Rechten zu sehen, als er die Frau erblickt habe, die aus dem angrenzenden Böcking Park auf den Biergarten zugekommen sei. „Die Frau ist wie ein kleiner Zombie gelaufen“, sagte der Zeuge.

„Ich habe gesehen, dass ihre Haare nass waren und ihr an den Wangen klebten.“ Als die Frau näher gekommen sei, habe er gesehen, dass sie voller Blut war. „Ich habe die Frau gehalten und sie hingesetzt. Und dann habe ich die Haare, die voller Blut waren, zur Seite getan und gesehen, wie Blut aus der Schlagader kommt.“ Und weiter: „Da war ein Loch und das Blut sprudelte mit jedem Herzschlag da raus, wie aus einer Quelle.“ Er habe Gäste und Kollegen um Tischdecken und Servietten gebeten. Einer Stoffserviette habe er zum tamponieren der Wunde genutzt, mit einer Tischdecke habe er das ganze um den Hals der Frau festgezurrt. Dann erst habe er erfahren, dass kurz zuvor Schüsse gefallen seien. Er habe dann bemerkt, dass die Frau auch aus dem Mund blutete und beim Atmen weißer Schaum zu sehen gewesen sei, „so, als wenn auch die Lunge verletzt ist“, sagte der 57-Jährige. Dennoch habe die Frau aufstehen wollen und immer wieder gesagt: Da hinten liegt mein Freund. „Da habe ich gesagt: Sie bleiben hier, Sie sind schwer verletzt.“ Die Frau überlebte trotz ihrer gravierenden Verletzungen.

Die tödlichen Schüsse gehört hatte hingegen eine 29-Jährige, die an dem Tag im Böcking Park das sonnige Wetter genoss und Kreuzworträtsel löste. Als sie gerade weiter wollte, um sich mit Freunden zu treffen, habe sie Knallgeräusche gehört. „Ich habe noch gedacht: Das klingt wie Schüsse“, sagte die in der Flüchtlingshilfe tätige Frau im Zeugenstand. Sie habe drei direkt aufeinanderfolgende Schüsse und dann noch einen zeitlich versetzten vierten Schuss gehört, sagte die Frau. Weiter berichtete die Zeugin, dass sie eine Frau gesehen habe, die auf den Biergarten zugelaufen sei. „Die drehte sich beim Laufen immer wieder um und spuckte immer wieder was aus“, sagte die 29-Jährige. Und weiter: „Dann habe ich gesehen, die spuckt Blut.“ Weiter beschrieb die Zeugin, wie der Köbes der Frau dann die Halswunde verbunden hatte. Wenig später seien Sanitäter gekommen und hätten sich weiter um die Frau gekümmert. Der Prozess wird fortgesetzt.