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Kleinstes Café MülheimsIn einem Pförtnerhäuschen ist das „Radix & Anima“ zuhause

Lesezeit 3 Minuten
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Inhaberin Jenni Wirtz 

Mit einer Grundfläche von 15 Quadratmetern ist das „Radix & Anima“ heißester Anwärter auf den Titel „Kleinstes Café Kölns“. Inhaberin Jenni Wirtz hat ihren Traum vom eigenen Lokal im ehemaligen Pförtnerhaus der Firma Lindgens wahr werden lassen. Hier an der Ecke Deutz-Mülheimer Straße/Danzierstraße gibt es wöchentlich wechselnde Kaffeesorten, veganen Kuchen und Naturweine zum Mitnehmen.

„Radix“ und „Anima“ sind lateinische Wörter. Übersetzt bedeutet der Name des Lokals „Wurzel und Seele“. So wollte sie ihr Café immer nennen, sagt Jenni Wirtz. „Eigentlich wollte ich ein Café von Freunden in Sülz übernehmen. Das war eigentlich auch bereits in trockenen Tüchern, hat dann aber kurzfristig doch nicht geklappt“, sagt die 35-Jährige.Auf dem Lindgens-Gelände hatte sie bereits ein Lager gemietet.

„Radix & Anima“ in Mülheim: Vermutlich kleinstes Café Kölns

„Da rief die Verwalterin an und sagte, dass das ehemalige Pförtnerhaus frei sei – sie wollte da etwas Besonderes drin haben.“ Warum also nicht ein Café? Wirtz und ihr Mann Mario (42) nahmen die nötigen Umbauten vor. Seit Mitte September lockt das „Radix & Anima“ mit frischem Kaffee und Naturwein. Zwei Getränke, die nicht unbedingt zusammenpassen.Eben doch, findet Wirtz. „Wie Wein kann auch Kaffee feine Nuancen haben, das ist abhängig vom Röstverfahren. Es sind alles Arabica-Bohnen, die wir von einem Freund aus Berlin beziehen. Er betreibt eine eigene Rösterei und macht den besten Kaffee überhaupt“, schwärmt sie.

Die verschiedenen Sorten – selbstredend bio und fair gehandelt – werden in Farben dargestellt und lagern in bunten Tüten in einem Regal über der Kaffeemühle. „Wir haben jede Woche zwei Sorten im Angebot, dadurch schmeckt der Kaffee immer ein bisschen anders.“

Kölner Café bietet fairen Kaffee an

Wer lieber Tee trinkt, kann den Kakao-Tee probieren: Er wird mit geraspelten Schalen von Kakaobohnen aufgebrüht, sodass der Tee ein Kakao-Aroma erhält. Den veganen Schokokuchen backt Wirtz jeden Tag selbst. „Er wird nur mit Datteln gesüßt.“ Bald sollen auch warme, herzhafte Speisen folgen.Die will Jenni Wirtz in der kleinen Küche zubereiten, die allein die Hälfte des Lokals einnimmt. Das besteht aus zwei kleinen, bunten Tischen, mehr Platz gibt es eben nicht. Die Einrichtung mit der Theke, dem Geschirr und Maschinen kommt schlicht, aber bunt daher. Das Café hat ein wenig vom Charme eines amerikanischen Diners.

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Das „Radix & Anima“ ist eine ehemaliges Pförtnerhaus.

Wenn das Lokal schließt, geht die Beamtin in Elternzeit noch lange nicht nach Hause: Dann bietet sie Wein-Tastings in einem Keller unter dem Pförtnerhaus an, der ebenfalls nur 15 Quadratmeter groß ist. „Wir beziehen spanische und georgische Naturweine, die wir zum Mitnehmen verkaufen“, sagt Wirtz.

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Die Kosten liegen bei 13 bis 30 Euro pro Flasche. Sie blickt optimistisch in die Zukunft – obwohl das kleine Café etwas versteckt hinter den Mauern des ehemaligen Industriegeländes liegt. „Viele fanden die Lage mutig“, räumt Wirtz ein, „aber wir werden oft gefunden – es hat sich jetzt schon gelohnt. Und wenn man gute Produkte anbietet, ist auch die Größe egal.“