Am 15. März gastiert der Fernseh-Koch Nelson Müller mit seinem Programm „Soulfood by Nelson Müller“ im E-Werk in Köln.
Nelson Müller vor Show in Köln„Bei mir treffen Lammkoteletts auf Diana Ross“
Nelson Müller ist nicht nur TV-Entertainer und Küchenprofi, sondern auch seit frühester Jugend Musiker. Mit seinem Live-Programm „Soulfood by Nelson Müller“ vereint er seine Talente. Johannes Spätling sprach mit ihm über Soul, Kartoffelsalat und Heimat.
Seit 2020 wissen wir, dass Sie auch ein großartiger Sänger sind – auf Pro 7 hatten Sie bei „The Masked Singer“ einen legendären Gesangs-Auftritt. Nun touren Sie quer durch Deutschland – wird dabei vorrangig gekocht oder gesungen?
Beides – wir haben eine offene Küche in das Bühnenbild integriert, sowie ein kleines Restaurant. Mit meiner Band machen wir Musik, ich singe – vor allem Soul-Klassiker aus den 70ern und 80ern - und spiele zwischendurch auch mal Gitarre. Zwischendurch wird dann gekocht und serviert, insgesamt sind es vier Gänge. Mein Publikum bekommt vielleicht auch mal was ab. (lacht)
Dass Sie Gitarre und weitere Instrumente spielen, ist sicherlich nur wenigen bekannt. Wie kam es dazu?
Naja, Gitarre spiele ich dann doch eher mäßig – das sollen andere beurteilen. Aber wenn ich etwas übe, geht es. Musik war immer etwas ganz Wichtiges für mich, da ich auch durch meine Eltern stark geprägt wurde. Mein Vater war Kirchenmusiker und hat zahlreiche Instrumente gespielt.
Und wie kam es zum Gesang?
Mich hat in meiner Jugend vor allem die Black Musik geprägt und mir einen starken Halt gegeben. Bei Hiphop, RnB und Soul-Klassikern habe ich mich wiedergefunden, und da spielt nun mal die Stimme eine große Rolle. Mit Anfang 20 habe ich dann Gesangsunterricht genommen, bei einem Opernsänger. Aktuell unterrichtet mich eine Freundin.
Warum passen das Kochen und der Soul so gut zusammen?
Was ich mit beidem verbinde, ist Heimat. Die Soul-Musik ist Heimat für mich, ebenso sind viele Gerichte für mich Heimat, deswegen nenne ich diese Kulinarik auch „Heimatküche“. Wie wichtig Essen für die Seele ist, habe ich letztens erlebt, als ich für geflüchtete Frauen gekocht habe. Sie bekamen besonders glänzende Augen, als sie von ihren Lieblingsgerichten erzählt haben. Die Gemeinsamkeiten der Menschen werden vor allem durch die Küche sehr deutlich. Und die Soul-Musik sowie das Essen berühren meine Seele.
Was kommt denn unter anderem in Ihrer Heimatküche auf den Tisch?
Bei mir treffen Pfifferlinge auf die Temptations, Lammkoteletts auf Diana Ross oder ein Saibling auf Otis Redding. Mal gucken, was ich dann in Köln koche. Zu jedem Song gibt es bei meiner Show ein passendes Gericht. Ich liebe aber auch die Kartoffel, egal ob im Salat, oder einfach nur mit Butter und Meersalz – wie früher bei Mama in der Küche. Ich verbinde Gerichte mit Erinnerungen. Davon möchte ich auf der Bühne auch erzählen, ebenso wie vom richtigen Lebensstil, der in Deutschland immer noch nicht so gesund ist. Vor allem Männer haben eine geringere Lebenserwartung, weil sie viel Fleisch essen und Stress haben – da muss man hingehen und das soziale Miteinander fördern sowie entschleunigen. Auch darum geht es bei meiner Show.
Und was erwartet die Gäste im E-Werk noch?
Die Musik und das Feiern stehen im Vordergrund – das Publikum soll mittanzen und mitsingen. Ab und zu haue ich dann ab in die Küche, um die Gäste zu verwöhnen. Meine Band wird den Leuten richtig einheizen, auch mit ein paar meiner eigenen Tracks, zudem haben wir Freunde und Gäste bei den manchen Shows am Start. Wer weiß, vielleicht schaut ja mein Kumpel Eko Fresh in Köln vorbei.
Wie sehr freuen Sie sich selbst auf den Abend in Köln?
Für mich ist das ja auch etwas völlig Neues, den ganzen Abend Musik vor einem riesigen Publikum zu machen – ich bin super gespannt und freue mich auf viele nette Kölner sowie den persönlichen Soundtrack meines Lebens. Viele Kölner Freunde kommen hoffentlich vorbei. Und wer im Publikum etwas probieren möchte, muss einfach laut sein – wir werden wie im Vogelnest feiern: Wer am lautesten schreibt, kriegt auch etwas ab!
Tickets
Karten für „Soulfood by Nelson Müller“ am 15. März um 20 Uhr im E-Werk gibt es ab rund 40 Euro online.
Zur Person
Der 45-jährige Koch, Moderator und Sänger Nelson Müller lebt in Essen. Dort betreibt er mehrere Lokale, darunter das Restaurant „Schote“, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Seit rund 15 Jahren ist Müller im TV zu sehen, darunter bei „MasterChef“ oder „The Taste“. Al(lig)