Sicherheit im StraßenverkehrWie der Dünnwalder Fahrradbus Kinder sicher zur Schule bringt

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Erwachsene und Kinder sind in Warnwesten auf ihrem Fahrrad unterwegs.

In Dünnwald gibt es von der Bürgerinitiative „Sicher durch Dünnwald“ seit Oktober 2023 einen Fahrradbus, um Kinder sicher zur Schule zu begleiten.

In Dünnwald gibt es seit Oktober 2023 einen Fahrradbus, um Kinder sicher zur Schule zu begleiten.

Kinder sicher zur Schule zu bringen, das sei das Wichtigste, ist Gregor Randerath überzeugt. Er ist Mitglied der Bürgerinitiative „Sicher durch Dünnwald“, die seit Oktober vergangenen Jahres einen Fahrradbus von Dünnwald zur Rosenmaarschule in Höhenhaus organisiert. Jeden zweiten Freitag wollen so Eltern und Großeltern ihre Kinder und Enkelkinder sicher zur Schule bringen.

Am Freitagmorgen treffen sich alle, die mit dem Bus fahren wollen, an dem Dünnwalder Mauspfad an der Ecke zur Odenthaler Straße. Bevor es losgehen kann, erklärt Randerath noch einmal die Verkehrsregeln und worauf zu achten ist. Den Kindern zu vermitteln, wie sie so sicher wie möglich Fahrradfahren, sei genauso wichtig, wie sie zur Schule zu bringen. Schließlich ist das Ziel, dass sie irgendwann alleine im Straßenverkehr teilnehmen können, ohne dass sich Sorgen gemacht werden müssen.

Ordnerinnen und Ordnern sichern Straßen ab

Dann fährt Stefan Kossmann mit Warnweste auf seinem Lastenfahrrad vor. Er hat eine große Musikbox mit, über die er Lieder abspielt. Die Musik dient auch als weiteres Mittel, um auf die Fahrradgruppe aufmerksam zu machen. Zu Anfang sei die Polizei noch dabei gewesen, um den Fahrradbus zu sichern, erzählt Randerath. Als diese gesehen habe, dass es läuft, hätten sie die Aufgabe weitergeben.

„Sicher durch Dünnwald“ steht am Lastenfahrrad von Stefan Kossmann, der den Fahrradbus anführt.

„Sicher durch Dünnwald“ steht am Lastenfahrrad von Stefan Kossmann, der den Fahrradbus anführt.

Die Gruppe ist als politische Versammlung angemeldet. Wichtig sei deshalb, dass mindestens vorne und hinten Erwachsene in Warnweste mitfahren. Am Freitag sind noch drei weitere Ordner und Ordnerinnen dabei, die an Risikostellen die Straßen kurzweilig absperren, damit die Autos halten. Manchmal gäbe es ein paar Autos, die schnell noch vorbeifahren würden. Die meisten Verkehrsteilnehmenden seien aber wohlwollend oder hielten die kurze Situation zumindest aus.

Fahrradbus-Konzept kommt aus Barcelona

Der Fahrradbus fährt langsam, selbst die kleinsten Kinder sollen mitfahren können. Manche Kinder fahren mittlerweile auch ohne ihre Eltern mit, im Bus sollen sie trotzdem sicher sein. Es werden noch zwei weitere Haltestellen angefahren, an denen Leute ganz einfach ein- oder aussteigen können. Das läuft fließend, der Bus hält dafür nicht an, aber die Ordnerinnen und Ordner haben alles im Blick. Die Endhaltestelle ist die Rosenmaarschule, dort müssen alle aussteigen, verabschieden sich, gehen in ihre Klassen.

Wenige Minuten später kommt eine weitere Fahrradbuslinie an. Die Gruppe ist größer, sie sind aus Höhenhaus gekommen. Es ist ein größeres Einzugsgebiet, außerdem gibt es den Bus, geleitet von Jonas Nordmann schon länger. Er diente dem Bus aus Dünwald als Vorbild.

Die Idee des Fahrradbusses stamme aus Barcelona. Dort habe man gute Erfahrungen gemacht, sagt Randerath. Nordmann habe zu Anfang viel beraten und geholfen. „Es gibt in Köln mittlerweile ganz viele Fahrradbusse, das ist super“, sagt Nordmann. Wo welche Linie wann lang fährt, ist über die Internetseite von „Kidical Mass“ herauszufinden.

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