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Mit „Stampftritt“ verletztVersuchter Totschlag auf FC-Tribüne vor Gericht

Lesezeit 2 Minuten
1. FC Köln_Fans

Fans des 1. FC Köln im Rheinenergie-Stadion (Symbolbild)

Köln – Es läuft die 85.Spielminute. Der 1.FC Köln liegt in der Zweitligapartie zum Abschluss der Hinrunde am 21. Dezember 2018 2:3 gegen den VfL Bochum zurück. Im Umlauf der Westseite des Rheinenergie-Stadions kommt es zeitgleich zu einer brutalen Auseinandersetzung zwischen zwei Anhängern des FC, die am Mittwoch kommender Woche einen Prozess wegen versuchten Totschlags gegen einen 33-Jährigen nach sich zieht.

Laut Anklageschrift kam es zwischen den beiden zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung. Bilder von Überwachungskameras sollen die Konfrontation aufgezeichnet haben. Im Verlauf des Streits soll der 33-Jährige den damals 24 Jahre alten Widersacher mit zwei Faustschlägen zu Boden gestreckt haben. Anschließend soll er mit einem sogenannten „Stampftritt“, wie es in der Anklage heißt, auf den Kopf des Geschädigten getreten haben. Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass dieser Tritt mit Tötungsvorsatz ausgeführt wurde.

Zunge war in den Hals gerutscht

Die Folgen für das Opfer waren dramatisch. Neben diversen zum Teil schweren Verletzungen am Kopf soll dem Opfer in bewusstlosem Zustand die Zunge in den Rachen gerutscht sein, es bestand Erstickungsgefahr. Nur durch das beherzte Eingreifen von Rettungssanitätern, so die Anklage, habe der Mann gerettet werden können. Der Geschädigte nimmt an dem Verfahren als Nebenkläger teil. Neun Verhandlungstage sind eingeplant.

Im Anschluss an die Partie, die mit einer Niederlage für den FC endete, kam es zu weiteren Ausschreitungen. FC-Chaoten hatten eine KVB-Bahn mit Gästefans mit Steinen beworfen. Ein Bochumer war Polizeiangaben zufolge verletzt worden. (bks)