Melaten und WeißHistorische Gebäude auf Kölns Friedhöfen werden zu Kolumbarien
Köln – Dem Tod näher als dem Leben, das ist bei Trauerhallen durchaus Teil der Bestimmung. Allerdings sollte es nicht eine Beschreibung der Gebäudesubstanz sein. Doch eben die ist bei der alten Trauerhalle auf Melaten und bei der auf dem Friedhof Weiß im Bezirk Rodenkirchen der Fall.
Beide sind seit vielen Jahren ungenutzt und in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Wie die Rundschau berichtete, gab es für die Halle auf Melaten schon recht konkrete Überlegungen, sie als Kolumbarium zu nutzen. Nun nehmen die Gedankenspiele Gestalt an. Und auch die Halle auf dem Friedhof Weiß soll als Urnenstätte wieder eine dem Ort angemessene Würde erhalten.
Gestaltungswettbewerb bringt Gewinner hervor
Stegreif-Entwurf nennt sich das Verfahren. Kurzum, ein nicht ganz so bürokratischer Gestaltungswettbewerb. Sechs Bewerber gab es im Falle der beiden Trauerhallen. Am Ende hatte das Ingenieurbüro Maier Hollenbeck aus Köln die Nase vorn.
Danach finden in dem künftigen Kolumbarium auf dem Friedhof Weiß bis zu 340 Urnen und 170 Grabkammern Platz. In der Trauerhalle auf Melaten geht es größer zu: Bis zu 1000 Urnen und mehr als 500 Grabkammern finden dort Platz. Die Urnenschränke beider Kolumbarien bestehen aus übereinander angeordneten Registern auf einem gemeinsamen Sockel. Doch bevor Angehörige dort ihre Verstorbenen zur letzten Ruhe begeben können, ist noch eine Vielzahl an Vorarbeiten zu leisten.
Nun steht die Komplettsanierung auf dem Programm
Vor dem Innenausbau müssen beide Gebäude komplett saniert und teilweise wieder aufgebaut werden. Die Trauerhalle auf dem Friedhof Weiß aus dem Jahr 1955 wird generalsaniert. Es braucht ein neues Dach, neue Fenster und Türen. Die Außenfassade muss neu verputzt werden. Im Anbau der Trauerhalle wird ein Toilettenbereich entstehen.
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Die alte Trauerhalle auf dem über 200 Jahre alten Zentralfriedhof Melaten wurde im Jahr 1881 in neoromanischen Formen errichtet und 1916 erweitert. Sie steht unter Denkmalschutz. Auch dort braucht es neue Fenster und Türen. Die Fläche des Innenraumes beträgt nach der Sanierung rund 100 Quadratmeter. Dafür werden die noch vorhandenen Trennwände entfernt. So entsteht eine große Halle. Der Eingang an der Nordseite wird wieder geöffnet. Auf der Ostseite wird ein barrierefreier Eingang geschaffen.
Mit den Kolumbarien will die Stadtverwaltung auch dem Wandel der Friedhofskultur Rechnung tragen. Klassische Erdgräber werden zunehmend weniger nachgefragt.