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MarkterkundungDer Kölner Großmarkt ist ein echter Ladenhüter

Lesezeit 2 Minuten
An seinem alten Standort hat der Großmarkt keine Zukunft mehr. Die sieht aber auch am neuen eher düster aus.

An seinem alten Standort hat der Großmarkt keine Zukunft mehr. Die sieht aber auch am neuen eher düster aus.

Von einem „geringen“ Interesse zu sprechen wäre noch geschönt: Nur drei mögliche Investoren forderten Unterlagen an – und wollten dann kein Gespräch mehr.

Das Interesse sei „gering“ antwortete die Stadtverwaltung vor wenigen Wochen auf eine Anfrage der Rundschau, wie denn die Resonanz auf die Markterkundung für den Kölner Großmarkt sei. Europaweit wollte das Wirtschaftsdezernat damit das Interesse potenzieller Investoren an einem Neuanfang des Großmarktes in Marsdorf ausloten. Nun wurde das offizielle Erkundungsergebnis bekannt gegeben. Die traurige Wahrheit: „Gering“ war noch geschönt.

In einer ersten Frist hatten sich zwei Investoren bei der Stadt gemeldet und Unterlagen zu Großmarktplänen angefordert, dessen Umsiedlung von Raderberg nach Marsdorf schon seit Jahren Vorhabenstadium feststeckt. Zwei würden ja immerhin schon für einen Wettbewerb reichen. Jedoch: Nachdem die möglichen Geldgeber die Unterlagen erhalten hatten, wünschten sie kein weiteres Gespräch mehr. Ganz war damit noch nicht alle Hoffnung dahin. Nach Fristverlängerung meldete sich noch ein weiterer „Interessent“. Auch er bat um Unterlagen. Aber auch er hatte danach keinen Gesprächsbedarf mehr.

In der Folge will die Verwaltung nun nochmals grundlegend die Wirtschaftlichkeit des geplanten Großmarktes auf den Prüfstand stellen. Der soll an der Toyota-Allee angesiedelt werden. Allerdings stehen für den Umzug von den einst vorgesehenen 24 Hektar nur noch zehn zur Verfügung. Die anderen 14 Hektar soll der 1. FC Köln für eine Teilauslagerung aus dem Grüngürtel bekommen.

Die Großmarkthändler protestieren, denn aus ihrer Sicht reichen die zehn Hektar nicht für Großmarkt, Logistik und begleitende Betriebe. Gegenüber der Rundschau zeigte sich der Sprecher der Händler , Michael Rieke, wenig verwundert über das „geringe“ Interesse möglicher Investoren an dem Projekt. „Die Stadt betont seit Jahren, dass der Großmarkt für sie angeblich ein Zuschussgeschäft ist.“ So schlechtgerechnet und und zugleicht gestutzt wende sich verständlicher Weise jeder Geldgeber lieber ab.