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Mangel an Kölsch-Kenntnissen?Suche nach Hänneschen-Intendanz geht in die zweite Runde

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Puppen aus dem Hänneschen-Theater in Köln 

Köln – Es ist ein Job, den es so kein zweites Mal auf der Welt gibt: Intendant des traditionellen Stockpuppentheaters Hänneschen zu Köln. Vereint sich in diesem Berufsbild doch etwas, was immer weniger anzutreffen ist: Eben die Kunst, eine Stockpuppe zu führen, und das Beherrschen der kölschen Sprache. Bereits im März vergangenen Jahres hatte Noch-Intendantin Frauke Kemmerling bekannt gegeben, ihren Vertrag nicht mehr verlängern zu wollen. Der läuft Ende August aus. Dann verlässt sie das Haus am Eisenmarkt endgültig.

Die Neubesetzung müsste nun also langsam festgezurrt werden, soll es eine lückenlose Übergabe geben. Das Kulturamt hatte die Stelle auch schon ausgeschrieben. Doch das Besetzungsverfahren führte wohl nicht zum Erfolg. Wie die Rundschau aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird Kulturdezernent Stefan Charles nun ein neues Verfahren aufsetzen.

Mangelt es an „Sprachkenntnissen“?

Wie zu hören ist, sei es schwer gewesen, einen Kandidaten zu finden, der sowohl des Kölschen wie auch der Stabpuppenkunst vollumfänglich kundig gewesen ist. Die mit der Neubesetzung betraute Findungskommission habe sich nicht auf einen Kandidaten einigen können, hieß es.

Ob die Uneinigkeit auf den angeblich ungenügenden Qualifikationen der Bewerber beruht, oder ob es sich dabei um zwei von einander getrennte Baustellen handelt, blieb zunächst offen. Fakt ist, in den kommenden Tagen wird es eine neue Stellenausschreibung für die Intendanz des Hänneschen geben.

Wer immer sich um den Job bewirbt, sollte nicht nur ein Händchen fürs Führen von Stabpuppen mitbringen, sondern auch für Personal. Der Haussegen im Hänneschen hing zumindest im vergangenen Jahr mächtig schief. Mitarbeiter hatten sich hilfesuchend an die Stadtverwaltung gewandt und trugen ihr Leid auch in die Öffentlichkeit. Kemmerling bezog auf der Internetseite des Theaters Stellung, schrieb von Intrigen, zog den Beitrag aber wieder zurück. Zuvor hatte es eine Mediation gegeben. In letzter Zeit herrschte Ruhe, zumindest nach außen.