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Aufzug am Bahnhof Lövenich außer BetriebTreppe ist für viele Bahnkunden zu lang

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Vor der langen und steilen Treppe müssen viele Bahnkunden kapitulieren.

Lövenich – Menschen mit Gehbehinderung oder Rollator, mit schweren Koffern, mit Kinderwagen oder mit einem Rad, das sie in der Bahn mitnehmen wollen – sie alle haben am S-Bahnhof Lövenich ein Problem. Der Aufzug ist seit Anfang Februar außer Betrieb, die Treppe, die zu den Bahnsteigen führt, ist lang. Gerade ältere Bürger sind nicht in der Lage dazu, diese hinaufzusteigen, erst recht nicht, wenn sie Gepäck oder Geräte dabeihaben. In Lövenich können sie derzeit nicht mehr einsteigen. Es bleibt ihnen nur, aufs Auto umzusteigen, die Reise zu verlegen oder einen längeren Umweg zu machen. Bis der Aufzug wieder läuft, wird es jedoch dauern. Das verkündet ein Schild der Deutschen Bahn, zu deren Betrieb der S-Bahnhof gehört. Die Anlage würde modernisiert. Im dritten Quartal dieses Jahres sollen die Arbeiten fertig sein.

Bahn verweist auf langwierige Prüfung

Warum es so lange dauert? Die Antwort ist laut Auskunft der Deutschen Bahn (DB) relativ einfach: Weil es so ist. „Wir greifen hier in ein bestehendes technisches System ein“, sagt Steffen Deffner, Sprecher der NRW-Sektion des Unternehmens. „Das ist nicht so einfach. Wenn baulich alles fertig gestellt ist, müssen die Arbeiten noch abgenommen werden, und zwar intern und dann noch extern vom TÜV.“ Die Kunden, die einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen benötigen, könnten an den Bahnsteigen Frechen/Königsdorf oder Müngersdorf/Technologiepark einsteigen.

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Der Aufzug am Bahnhof Lövenich ist gesperrt.

Die kritisieren die Situation. Martina Kanis vom Bürgerverein Müngersdorf schildert ihre Sicht: „Es gibt massive Beschwerden aus der Bevölkerung, da ein barrierefreier Zugang zu den Bahnsteigen essenziell ist“, so Martina Kanis. „Wir haben vor etwa vier Wochen bei der Regionaldirektion der DB nachgefragt und die unbefriedigende Antwort bekommen, dass der Aufzug am Bahnhof Lövenich defekt sei und deshalb stillgelegt wurde.“ Da es bundesweit eine Warteschlange gebe und unser Bahnhof keine hohe Priorität habe, dauere es mindestens bis zum Ende des 3. Quartals.

Auch das Seniorennetzwerk Weiden sieht die Lage kritisch: „Wir erleben immer wieder, dass Angehörige aller Generationen unter dem nicht funktionierenden Aufzug leiden.

Seniorennetzwerk ist verärgert

Uns bleibt nur zu fordern, dass die Reparaturdauer und damit die Ausfallzeiten verkürzt werden.“ Nach Heinzpeter Wagners Meinung ist das möglich: Es würde vor Ort oft gar nicht gearbeitet, schildert er.

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Das sei ein deutliches Zeichen, dass die Arbeiten in einem kürzeren Zeitraum erledigt werden könnten. „Man muss den Aufzug für eine Reparatur nicht monatelang stilllegen“, findet Wagner. Er ärgert sich über die Herangehensweise: „Einer ältere Dame mit Rollator, die an dem defekten Aufzug steht, kann man nicht raten, nach Frechen/Königsdorf weiterzuwandern. Das ist den Menschen nicht zugewandt. Die Deutsche Bahn handelt nicht kunden-, sondern kostenbezogen.“