An 65 Stationen kann man in Sülz und Klettenberg noch bis zum 5. November Kunstwerke aller Art in Augenschein nehmen.
Kunst im Carrée in Sülz und KlettenbergBilder stehen ganz im Zeichen der „Faszination Baum“
Faszination Fantasie: An 65 Standorten zeigt die 21. Auflage des Veedels-Kunst-Festivals „Kunst im Carrée“ Werke zum Leitgedanken „Faszination Baum!“ Das Ausrufezeichen ist bewusst gesetzt, verkörpert es doch laut Mitinitiatorin Brigitte Hellwig den dringlichen Appell zum Schutz der Natur und den Erhalt von Lebensräumen. Bis zum 5. November spiegeln Malereien, Fotografien, Skulpturen, Drucke und Installationen das Motto des Wettbewerbs in den Läden, Cafés, Galerien und Ateliers des Doppelstadtteils wider.
Zudem präsentieren mehrere Kitas und Schulen ihre Arbeiten der Öffentlichkeit. Führungen, Musikperformances und Lesungen ergänzen ein umfangreiches Programm. Als Veranstalter hatte die Interessengemeinschaft Sülz/Klettenberg (ISK) im Vorfeld ihre Mitglieder zur Raumschaffung für die genreübergreifenden Objekte aufgerufen. Der Appell wurde erhört.
In der dritten Dekade des Kunst-Events hat der Wiedererkennungswert ein Hoch erklommen. Verschwanden die Werke in der Vergangenheit nicht selten im Sortiment der Händler, stehen 2023 die Zeichen auf ganzheitliche Wahrnehmung. Ein Beispiel unter vielen ist die Galerie Minrath (Zülpicher Straße 317), in der Charles Compère und seine Tochter Nicole konträre Landschaftsfotografien ausstellen, die zwischen Urwüchsigkeit und architektonisch-präziser Struktur changieren. Den beiden steht nahezu die gesamte Location zur Verfügung.
Fotos aus Island in Sülzer Café
Auch die Sparkasse Köln-Bonn (Sülzburgstraße 56) lässt ihrer Künstlerin und diesjährigen Wettbewerbsgewinnerin Ulla Schüller reichlich Raum zur Ausdehnung ihrer romantisch anmutenden Birkenwälder auf Leinwand. Der Bezug zum Kreditinstitut wird durch mitverarbeitete Börsenkurse aus alten Zeitungen hergestellt. Scheinbare Rückblicke auf eine unberührte Welt bietet ferner das Café „Wo ist Tom?“ (Zülpicher Straße 309).
Dort dokumentieren Fotografien von Markus Derkum und Anne Slump die unangefochtene Herrschaft der Natur auf Island. Neben der Auszeichnung für die Gesamtsiegerin mit Ateliersitz in Sürth wurden bei der Preisverleihung im Internationalen Caritaszentrum die Arbeiten von Carmen Grau und Dagmar Müller gewürdigt.
Die Motive sind auf dem aktuellen Veranstaltungsplakat zu sehen. „Wir dürfen Bäume nicht nur als Ressource sehen“, erklärte Kunsthistorikerin Brigitte Hellwig in Anwesenheit von Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp und Bürgermeister Ralph Elster. So habe man die Nutzung von Papier für Werbezwecke in den letzten Jahren sukzessive zugunsten digitaler Kommunikationsformen reduziert.
Kunst im Carrée, Sülz/Klettenberg, „Faszination Baum!“, bis 5. November, verschiedene Orte in den Veedeln.