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Mitsingkonzert„Loss mer singe!“ sorgt für besondere Weihnachts-Atmosphäre im Kölner Stadion

Lesezeit 3 Minuten
Ausverkauftes Haus: Nicht nur der FC zieht knapp 50.000 Zuschauer, auch beim Weihnachtssingen ist das Stadion voll.

Ausverkauftes Haus: Nicht nur der FC zieht knapp 50.000 Zuschauer, auch beim Weihnachtssingen ist das Stadion voll.

Statt FC-Hymne und Anfeuerungsrufen gab es am Samstagabend Weihnachtslieder im Stadion.

Ein Engel geht mit kleinen Schritten auf den Mittelkreis zu: Die neunjährige Annika hält ein Mikrofon in der Hand, als sie sich auf das Feld des Rheinenergie-Stadion stellt. Sie trägt ein weißes Kleid, eine Puff-Weste und einen weißen Engelsschein als Kopfschmuck.Sie hebt das Mikrofon an ihre Lippen und stimmt gemeinsam mit Dirigent Michael Kokott „Gloria in excelsis Deo“ an.

Die hohe, kindliche Stimme klingt erst zögerlich, aber schon bald sehr sicher durch die Lautsprecher des Stadions. „Jetzt fängt die Südseite an“, ruft Kokott in sein Mikrofon. Der Chor auf der Südtribüne stimmt in das Lied mit ein. Gegen den Uhrzeigersinn zeigt der Dirigent dem Publikum an, nach und nach in den Kanon mit einzustimmen. Der weihnachtliche Gesang erfüllt das ganze Stadion.

Das Stadion ist ausverkauft

Es ist ausverkauft. 48.000 Kölnerinnen und Kölner sind zum Mitsing-Konzert „Loss mer Weihnachtsleeder singe!“ am Samstagabend gekommen. Unter ihnen viele Familien mit Kindern: Während viele Erwachsene sich am Glühwein bedienen, singen Kinder vergnügt „Lass uns froh und munter sein“ oder auch „In der Weihnachtsbäckerei“ mit.

1300 Sängerinnen und Sänger stehen als Chor in den Südtribünen des Stadions. Annika singt im Chor „Lucky Kids“ mit. Als nächstes wird „An Angel“ von der Kelly Family angestimmt: Alle Projektoren richten sich auf das Mädchen in der Mitte des Stadions.

Ein Lichtermeer begleitet die Gesangseinlagen von Profis und Publikum.

Ein Lichtermeer begleitet die Gesangseinlagen von Profis und Publikum.

Die Banden färben sich in blau-grün-roten Farben, die Liedtexte werden auf auf allen Seiten angezeigt. Eine nach der anderen gehen Taschenlampen in die Höhe: Ein Lichtermeer erhellt die Menge in den Rängen. „Sometimes I wish I were an angel / Sometimes I wish I were you“, singt das Publikum mit. „Oh I wish I were you“, tönt der letzte Liedsatz unter Applaus von den Rängen durch die Lautsprecher.

Wo die Welt am Ende ist

Moderator Daniel Wallroth kündigt die Höhner an: Frontmann Patrick Lück kommt mit Band auf die Bühne in der Südkurve des Stadions. „Ich wor en Rom un in Paris. Mich driev et Fernweh dohin, wo de Welt am Engk es“: Das Publikum singt kräftig mit. Aber nicht nur deutsche und kölsche Stars wie Sarah Engels, Linda Teodosiu oder Kasalla sind beim Mitsing-Konzert dabei: Die US-amerikanische „Best of Black Gospel“-Truppe gibt „Feliz Navidad“ zum Abschluss ihrer Tournee durch Deutschland zum Besten.

„Als wir vor Jahren die Idee hatten, das Weihnachtssingen in unserem Stadion durchzuführen, hätte ich niemals gedacht, dass es ein solch emotionales Erlebnis für die ganze Familie wird“, sagt Lutz Wingerath, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten. „Das Stadion, tolle Künstler und vor allem die Menschen auf den Rängen, die jede Zeile mitsingen - das ist Gänsehaut pur!“ Schließlich versammeln sich alle Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne auf der Südseite des Stadions: „And so this is Christmas / I hope you have fun“, stimmen sie an, einen Remix von John Lennons Song „Happy Xmas (War Is over)“ mit Yoko Ono. „A very merry Christmas / And a happy new year.“