Aufatmen beim Kollegium der Sieben Brücken Schule: Der Betrieb kann starten. Am 23. Oktober geht es los.
Köln-LövenichNeue Gesamtschule Sieben Brücken startet im laufenden Schuljahr
Einschulung mit Verzögerung: Eine Woche nach Ende der Herbstferien können die Gründungsjahrgänge der Klassen 5 und 7 in der Sieben Brücken Schule in Lövenich starten. „Wir haben am Freitag erfahren, dass die wir zum 16. Oktober die vorläufige Erlaubnis erhalten, die Sieben Brücken Gesamtschule zu betreiben“, teilt Schulleiter Norman Mellein der Rundschau mit.
„Die Entscheidung kam nun doch deutlich früher als zuletzt erwartet, was auch dem zügigen und unbürokratischen Vorgehen der Bezirksregierung zu verdanken ist“, sagt Mellein. In dieser Woche wird nun der Schulbetrieb organisiert. Am Montag, 23. Oktober, wird die Einschulung der Gründungsjahrgänge 5 und 7 in der Ottostraße gefeiert. Wie viele Kinder das sein werden, ist noch offen.
Die vorläufige Erlaubnis für den Schulbetrieb bedeutet nach Auskunft des Schulleiters, dass es bis zur endgültigen Genehmigung keinerlei staatliche Refinanzierung gibt. Der Schulträger, ein Zusammenschluss von Eltern, muss sämtliche Aufwendungen selbst bestreiten. „Das ist eine besondere Herausforderung, doch mit der gesamten Schulgemeinschaft als Fundament werden wir auch diese Hürde nehmen“, gibt Mellein zu. „Wir sind jedenfalls sehr froh, dass es nun endlich losgeht.“
Nachbar-Gymnasien unterstützen
Für die endgültige Genehmigung fehlt noch der Nutzungsänderungsbescheid für das Gesamtgebäude, das früher ein Firmensitz war und aufwendig umgebaut wurde. Der Nutzungsänderungsbescheid muss von der Stadt Köln ausgestellt werden. „Solange wir noch nicht über alle Räumlichkeiten und die notwendige Ausstattung verfügen, stellt uns das Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf alle erforderlichen Fachräume zur Verfügung“, teilt Mellein mit. „Wir danken der Schulleiterin wirklich sehr, dass sie uns so herzlich und großzügig aufgenommen hat.“ Sportunterricht soll in der Halle des Gymnasiums Zusestraße stattfinden.
Das Konzept, auf dem die Sieben Brücken Schule aufbaut, nennt sich Leader-in-Me und ist auf sieben Verhaltensweisen aufgebaut. Es geht auf die erfolgreiche Publikation „Sieben Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey, einem Mormonen, zurück und wurde von der US-amerikanischen Lehrerin Muriel Summers erfolgreich für Schulen umgesetzt. „Es geht dabei darum, die Potenziale von Kindern gezielt zu entdecken und zu heben. Es geht nicht um elitäre Leistungsdisziplin“, sagt Mellein. Bewusst habe man sich für die Form Gesamtschule entschieden. Die neue Schule soll inklusiv sein.
Im Endausbau 450 Plätze
Als Schule im Aufbau sollen sowohl eine fünfte als auch eine siebte Klasse an den Start gehen. In der siebten Klasse können Kinder aufgenommen werden, die nach der Erprobungsstufe ein Gymnasium verlassen müssen. Ab dem Schuljahr 2025/26 soll die Eingangsstufe zweizügig werden. Im Endausbau sollen an der Sieben Brücken Schule etwa 450 Plätze zur Verfügung stehen.
Ein Schulgeld wird nicht erhoben werden. Staatlich anerkannte Ersatzschulen erhalten eine öffentliche Förderung von 87 Prozent für den Betrieb. Die übrigen 13 Prozent kommen über Spenden an die Gemeinnützige GmbH, die der Elternverein, der die Schule trägt, gegründet hat. In der Regel spenden Eltern etwa 150 bis 200 Euro monatlich für den Ersatzschulbesuch ihres Kindes. In Köln gibt es bisher nicht viele Ersatzschulen. Eine von ihnen ist die Offene Schule Köln in Rodenkirchen, die als inklusive Schule 2012 den Betrieb aufgenommen hat.
Tag der Offenen Tür
Zwei Tage vor dem Schulstart bietet die Sieben Brücken Schule, Ottostraße 1, am Samstag, 21. Oktober, einen Tag der Offenen Tür. Er ist für alle Interessenten, besonders aber für jene, die im kommenden Sommer auf die Schule wechseln wollen. Am Tag der Offenen Tür gibt es zwei zentrale Infoveranstaltungen um 10 und um 13 Uhr.