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Neue Organisatorin„Lindenthaler Street Gallery“ soll positive Kunst zeigen

Lesezeit 3 Minuten
Frau steht vor Kunstwerken

Ellen Buckermann vom „Ring Lindenthaler Geschäftsleute“ organisiert die 26. „Street Gallery“.

Fachärztin, Galeristin und Künstlerin Ellen Buckermann übernimmt als Nachfolgerin von Bettina Spillmann die Mitgestaltung der „Street Gallery“.

Positive Kunst will Ellen Buckermann als Mit-Organisatorin ihrer ersten „Street Gallery“ zeigen. „Die Menschen werden täglich mit Themen wie Krieg und Gewalt überflutet. Die Momente des Lichts werden kaum noch wahrgenommen. Daher habe ich mir für unsere Ausstellungen vorgenommen, die lebensbejahenden Farben freizugeben“, offenbart sie ihr Credo zur 26. Auflage des traditionellen Herbst-Events auf der Dürener Straße.

Vom 11. bis 19. Oktober stellen rund 50 Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Installation ihre Werke in den Geschäften entlang der Einkaufsmeile vor. Buckermann tritt dabei die Nachfolge von Bettina Spillmann an, die sich nach langjährigem Engagement aus den Planungen zurückzieht.

„Street Gallery“ in Lindenthal will sich mehr vernetzen

Unter neuer Regie sollen die zukünftigen Kunst-Aktivitäten des „Ring Lindenthaler Geschäftsleute“ (RLG) zudem durch eine stärkere Vernetzung mit anderen Institutionen geprägt werden. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit den Kolleginnen und Kollegen von der ‚Interessengemeinschaft Sülz-Klettenberg‘ (ISK) und deren ‚Kunst im Carrée‘ kooperieren, die ja fast zeitgleich stattfindet“, sagt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.

„Aber auch die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen wie beispielsweise dem Sülzer Hospizdienst ‚Sinnan‘ ist denkbar. Im besten Falle bringt Kunst die Menschen zusammen und stiftet Gemeinsinn“, sagt sie weiter.

Ein Novum wird darüber hinaus die Vergabe eines Kunstpreises darstellen, der von den Besucherinnen und Besuchern der teilnehmenden Geschäfte vergeben wird. „Die Leute können nach dem Gang durch die Läden auf unserer Internetseite über ihre Lieblingsmotive oder -objekte abstimmen. Die Auszeichnung erfolgt in Form von Produktgutscheinen durch einen prominenten Künstler, dessen Namen ich noch nicht verraten möchte“, informiert Bruckmann, die selbst als Galeristin und Malerin tätig ist.

Ich vermisse bei Künstlerinnen und Künstlern oftmals das Bewusstsein, etwas verkaufen zu wollen.
Ellen Buckermann

Mit solchen Formaten, wie der „Street Gallery“ sei ein Dilemma verbunden, sagt Buckermann – zum einen sich mit dem Kunstwerk der Umgebung anzupassen und zum anderen mit den Werken im Interieur der Geschäfte nicht unterzugehen. „Natürlich möchten wir auf die Inhaberinnen und Inhaber der Läden keinen Druck in Bezug auf die Platzierung der Werke ausüben.“

Die Künstlerinnen und Künstler könnten selber präsenter sein, findet Buckermann. Das sei ebenso entscheidend für den Verkauf der Werke: „Ich vermisse oftmals das Bewusstsein, etwas verkaufen zu wollen. Die Werke werden kaum mit einer Verdienstmöglichkeit, sondern vor allem mit ihrer Ästhetik und einer persönlichen Ausdrucksform in Verbindung gebracht“, so Buckermann.

Stattdessen sei mitunter eine Abneigung zum Verkauf spürbar. „Man ist sich nicht sicher, ob die Arbeit in andere Hände gegeben werden soll. Da stimmen Ausstrahlung und Selbst-Marketing nicht“, gibt die Ehrenamtlerin zu bedenken und fordert einen Perspektivwechsel von den teilnehmenden Künstlern.


www.wirsindlindenthal.de