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Ärger auf der A1Darum bleibt es auch weiterhin bei Tempo 60 im Lövenicher Tunnel

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Köln, RSK, Temo 60 im Autobahntunnel Lövenich

Die Warnhinweise im Lövenicher Tunnel werden noch lange dazu auffordern, höchstens 60 km/h zu fahren.

Seit Wochen gilt bereits im Tunnel die Höchstgeschwindigkeit von 60 statt wie sonst 80 Stundenkilometern. Und das dürfte auch noch weiterhin so bleiben. Grund ist eine ausgefallene Technik.

Seit über fünf Wochen ist bereits die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Lövenicher Tunnel von 80 auf 60 Stundenkilometer herabgesetzt. Und die Autofahrer können sich schon mal darauf einstellen: Das wird wohl noch eine längere Zeit so bleiben. Die Videoüberwachung sei defekt, benannte die zuständige Autobahn GmbH zu Beginn der Maßnahme auf Nachfrage der Rundschau den Grund. Nun heißt es auf erneute Nachfrage: „Reparaturen haben nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Aus diesem Grund wird die Anlage erneuert“, so eine Sprecherin.

In manchen Fällen ist eine Erneuerung schneller durchzuführen, als eine Reparatur. Im Lövenicher Tunnel darf der Autofahrer sich dieser Hoffnung aber nicht hingegeben. Das Schadensbild ist gelinde gesagt umfangreich: „Sicherheitsrelevante Komponenten der Videoanlage sind teilweise defekt und andere wiederum überholungsbedürftig“, heißt es bei der Autobahn GmbH. Also Austausch, jedoch: „Für die Anlagenerneuerung müssen unterschiedliche Ersatzteile bestellt werden“, sagt die Sprecherin der Autobahn GmbH. Aktuell lägen aber keine Angaben zu den Lieferzeiten vor. Das kann also dauern. Darum bis auf Weiteres Höchstgeschwindigkeit 60 km/h.

Reparaturen haben nicht das gewünschte Ergebnis gebracht.
Sprecherin der Autobahn GmbH

Die Begründung für die Maßnahme: Ohne Videoanlage ist für die Leitstelle nicht zu erkennen, wenn ein Fahrzeug im Tunnel liegen bleibt. Das würde umgehend dazu führen, dass über die Anzeigen die Geschwindigkeit herabgesetzt wird, um Auffahrunfälle zu verhindern. Da ohne Videoanlage nicht mehr situationsbedingt reagiert werden kann, heißt es nun rund um die Uhr runter vom Gas. Für die Autobahn GmbH ist das eine „unumstößliche Kompensationsmaßnahme, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten“.

Eine Maßnahme, die an den Nerven der Auto- und Lkw-Fahrer zerrt, denn für sie ist der Grund für die Temposenkung nicht erkennbar. Es gibt keine digitalen Hinweistafeln am Lövenicher Tunnel. Das bedeutet: Wer in den Tunnel einfährt, sieht die Warnhinweise und geht davon aus, gleich an einer Baustelle oder an einem Umfall vorbeizukommen. Fährt er wieder aus, wundert er sich, wofür die Warnung gut war. Das führt dazu, dass vor allem Pendler, die den Tunnel täglich passieren, die Geschwindigkeitsanzeige mehr und mehr ignorieren. Wer sich an die 60 hält, muss damit rechnen, selbst von 40-Tonnern im Tunnel bedrängt und überholt zu werden.