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Konzert in KölnSophie Hunger überzeugt mit Raffinesse und Humor

Lesezeit 3 Minuten
Sophie Hunger in Köln

Sophie Hunger bei ihrem Konzert in Köln 

Köln – „Cool! Drei Mal verschoben, wird’s drei Mal so schön.“ Mit diesen Worten teilt Sophie Hunger online ihre Vorfreude auf das Kölner Konzert mit ihren Fans. Am Donnerstagabend betritt sie dann mit einem breiten Grinsen und einer Akustikgitarre bewaffnet die Bühne des Carlswerk Viktoria. Fast hüpfend stellt sie sich vor das Mikrofon. Die Freude, endlich wieder live spielen zu können, ist ihr klar anzusehen. Das Publikum begrüßt sie mit Jubelrufen, Pfeifen und lautem Klatschen. Dann eröffnet sie mit dem Song „Supermoon“ den Abend. Sobald die ersten melodisch melancholischen Töne erklingen, bewegt sich das Publikum im Takt. Hunger auf der Bühne tut es der tanzenden Menge gleich.

„Deutschlandfinale“ in Köln

Die 39-Jährige gebürtige Schweizerin ist seit 20 Jahren als Sängerin, Songwriterin und Musikerin auf vielen europäischen Bühnen zu sehen. Hunger ist bekannt für ihre musikalische Vielseitigkeit und ihre charmante, lustige und direkte Art. Die Tour zu ihrem 2020 erschienen Album „Halluzinationen“ war mehrfach verschoben worden, nun spielte sie ihr „Deutschlandfinale“ in Köln. „Wir haben uns so lange gefreut auf diesen Abend“, begrüßt sie das Publikum. Diese reagieren mit grölender Zustimmung. Ironisch, erzählt Hunger, sie habe ihr Album zum bestmöglichen Zeitpunkt, zum Beginn der Pandemie, veröffentlicht. Hinsichtlich der Querdenkenden müsse sie zugeben, der Titel sei schlecht gewählt: „Halluzinationen, Sachen, die man sieht, die es gar nicht gibt.“ Das Publikum lacht herzhaft, die Stimmung ist locker und gelöst. „Aber ich habe das Gefühl, ihr seid echt“, scherzt Hunger und bekommt jubelnden Zuspruch.

Ihr Album hat sie an einem Stück ohne Pausen aufgenommen. Um dieses Gefühl an ihr Publikum weiterzugeben, gibt es auch im Carlswerk kaum Pausen. „Das Konzert ist vorbei, wenn ihr das Wort ,hope’ (Hoffnung) hört“, kündigt die Sängerin an. Anschließend folgen bis zur Zugabe keine weiteren Plaudereien.

Musikalisch vielseitig und mehrsprachig unterwegs

Ein Schlagzeug und ein Keyboard begleiten Hunger, zwischendurch spielt ein Musiker Flügelhorn. Außerdem unterstützt sie ein fünf-köpfiger Chor. Hunger selbst wechselt zwischen Akustik-, E-Gitarre und Klavier. Sie ist jedoch nicht nur musikalisch vielseitig begabt. Sie singt auf englisch, deutsch, französisch und schweizerdeutsch. Mal sind ihre Lieder ruhig und bedächtig, wie das Lied „Finde mich“ ihres aktuellen Albums. Dann wechselt die Stimmung zu ausgelassenen, rockigen Songs, wie „Daft Punk spielen in meinem Haus“ – ein Song, den sie mit ihrem Musiker-Kollegen Bonaparte schrieb. Zusätzlich spielt sie Lieder wie „liquid Air“, die das Publikum in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzen.

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Ihr Humor schwingt den ganzen Abend über mit, sei es in ihren Zwischenansagen, wenn sie ihre Fans warnt: „Vergesst nicht zu trinken und keine ruckartigen Bewegungen.“ Aber auch ihre Lieder transportieren ihre Witze. Besonders beim Lied „Spaghetti mit Spinat“ kommentiert das Publikum den Text mit Lachen, Jubeln und Pfeifen. „Und jetzt kommt ein krasses Pfeif-Solo, Baby“, sagt Hunger und pfeift leise ins Mikrofon. Ihre Fans unterstützen sie. Ihr Song „Stranger“ endet mit den Worten „48 hours of hope“ (48 Stunden Hoffnung) und sofort weiß das Publikum Bescheid: Das Konzert ist vorbei und das Ende des Liedes geht in frenetischen Applaus, Schreien und Pfeifen über. Die Menge tobt. Hungers letzte Worte : „Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen.“