Kommentar zur Räumung von Raum 13Ein Armutszeugnis für die Stadt
Köln – Auf einmal geht es also doch: Erst sagt das Land kategorisch Nein, dann lässt es plötzlich mit sich reden und bietet der Stadt eine Fläche auf dem Otto-Langen-Areal an, auf dem die Kunstinitiative Raum 13 zumindest Objekte lagern könnte.
Dass diese Nachricht die Künstler erst wenige Stunden vor ihrem Räumungstermin mit dem Gerichtsvollzieher erreichte, ist ein Armutszeugnis für die Stadt. Baudezernent Greitemann, OB Reker und das Ratsbündnis müssen sich fragen lassen, warum sie sich nicht früher und konsequenter um eine Lösung bemüht haben, wo doch angeblich alle Raum 13 nicht nur erhalten, sondern auch in die Entwicklung des Quartiers einbinden wollen.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass man in Köln am Ende doch wieder finanzstarken Investoren den roten Teppich ausrollen und ein weiteres Quartier voller Luxuswohnungen bauen lassen wird. Um ihn auszuräumen, müssten die Akteure im Rathaus dafür sorgen, dass wirklich eine gemeinwohlorientierte Nutzung durchgesetzt wird. Raum 13 kann dazu nur einen Beitrag leisten, wenn man die Künstler auch auf dem Gelände arbeiten lässt. Die Zukunft wird zeigen, was die Beteuerungen der Politik wert sind.