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Kommentar zur Krise bei den VerkehrsbetriebenKöln kann sich keinen schwachen Nahverkehr leisten

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Straßenbahnen stehen im Depot.

Viele Bahnen werden stehenbleiben.

Wer die Verkehrswende will, muss jedoch vernünftige Rahmenbedingungen schaffen.

Die Signale, die aus der Führungsetage der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) gegeben werden, sind alarmierend. Wenn einzelne Busse und Bahnen ausfallen, ist das ärgerlich, doch die Ausdünnung des Angebots um elf Prozent in den vergangenen beiden Jahren kommt einer Bankrotterklärung gleich. Schlimm ist insbesondere der Vertrauensverlust in den öffentlichen Personen-Nahverkehr, denn diesem kommt als Fundament der angestrebten Verkehrs- und Energiewende eine herausragende Bedeutung zu.

Wer Verkehrswende will, muss Rahmenbedingungen schaffen

In Köln sind bereits viele Fahrspuren in breite Radwege umgewandelt worden, das erklärte Ziel der Verwaltungsspitze ist es, die Innenstadt zunehmend unattraktiv für den motorisierten Verkehr zu machen. Angesichts der immer deutlicher zu spürenden Auswirkungen des Klimawandels gibt es auch keine Alternative. Umso gravierender sind die Engpässe bei den KVB, denn weder in den Morgenstunden noch an den Wochenenden wollen Fahrgäste mit etwas Pech 30 Minuten auf eine Bahn warten müssen.

Wer die Verkehrswende will, muss jedoch vernünftige Rahmenbedingungen schaffen. Und hierzu gehören attraktive Arbeitsbedingungen und eine auskömmliche Bezahlung für all jene Menschen, die Tag für Tag die Stadt bewegen. Aus den Jugendlichen der Fridays-for-Future-Generation werden allmählich junge Erwachsene, für die es keineswegs mehr zum regulären Werdegang gehört, mit Erreichen der Volljährigkeit auch einen Führerschein zu machen. Für viele junge Menschen ist das Nutzen von Bus und Bahn eine Selbstverständlichkeit. Auch angesichts des Wettbewerbs mit anderen Städten kann sich Köln keinen schwachen Nahverkehr leisten. Lösungen werden deshalb nicht nur aus dem Hause der KVB kommen müssen.