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Kommentar zur ImpfpanneMehr Klarheit, bitte!

Lesezeit 2 Minuten
impfpass

Eine Ärztin füllt nach einer Corona-Impfung einen Impfpass als Impfbescheinigung aus.

Köln – Die Kölner Impfpanne hat nun wohl doch weitreichendere Folgen, als zunächst angenommen. Das haben die Betroffenen nun schwarz auf weiß. So müssen sich die falsch Geboosterten nach frühestens vier Wochen noch einmal impfen lassen, um den Impferfolg zu sichern.

Die Auswirkungen für die insgesamt 2000 Impflinge sind das eine, das andere ist der Umgang der Stadt mit der Panne. Die erste Presse-Mitteilung war mit dem allgemeinen Titel „Corona-Lage in Köln“ überschrieben. Das klang nach einer Randnotiz, so harmlos, als hätte die Verwaltung die Auswirkungen unterschätzt. Auch Gesundheitsdezernent Harald Rau vermittelte Betroffenen am Wochenende ein falsches Bild, als er sagte, er rechne nicht mit einer verringerten Wirksamkeit.

Dass die Impfabläufe nun detailliert überprüft werden, ist die Pflichtaufgabe. Doch drei Tage lang ist die Krisenkommunikation in vielen Fällen an denen vorbeigegangen, denen die Stadt die Informationen vor allem schuldig ist: den Betroffenen. Viele dürften noch gar gar nicht wissen, dass sie betroffen sind. Dass deren Adressen erst jetzt ermittelt werden, kommt zu spät. Wer mit einem abgelaufenen Wirkstoff geimpft wird, hat ein Recht darauf, genau das zu erfahren. So schnell es geht.

Den Aufwand dafür muss die Stadt in Kauf nehmen. Jedem drohenden Vertrauensverlust in die Impfkampagne muss sie mit aller Kraft entgegentreten.