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Kommentar zur Deutzer KirmesEin Schlag ins Gesicht der Schausteller

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Lesezeit 2 Minuten
Menschen stehen vor einem bunten Fahrgeschäft.

Was wird aus der Deutzer Kirmes? Im vergangenen Frühjahr (Arvchivbild) war trotz dunkler Wolken noch alles gut.

Der Kölner Rat nahm Stadtdirektorin Blome zur Vergabe der Kirmes 2024 an einen neuen Ausrichter ins Kreuzverhör.

Viele Jahrzehnte lang wurde die Deutzer Kirmes von der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) durchgeführt. Wenn es mal Probleme gab mit Lärm, Schmutz oder Verkehr hat die GKS gemeinsam mit der Stadt und den Anwohnern Lösungen gefunden und dafür in erheblichem Umfang eigenes Geld investiert.

Diese bewährte Zusammenarbeit scheint für das Ordnungsamt bei der Vergabe der Volksfeste im nächsten Jahr aber keine Rolle gespielt zu haben. Als die Politik sie im Stadtrat ins Kreuzverhör nahm, musste Stadtdirektorin Andrea Blome einräumen, von nichts gewusst zu haben. Sie zog sich auf den Standpunkt zurück, die Bewerbung der GKS habe nun mal nicht sämtliche geforderten Kriterien erfüllt. Ob dem wirklich so war, wurde im Rat mit einem dicken Fragezeichen versehen. Denn so, wie es sich bisher darstellt, hatte die GKS ja den geforderten Versicherungsschutz, die Verwaltung ging aber vom Gegenteil aus.

Ein Missverständnis? Die Sache hätte sich mit einem simplen Telefonanruf klären lassen. Stattdessen setzt die Stadt ihre eigenen Schausteller mir nichts, dir nichts vor die Tür und will sie damit trösten, dass sie sich ja 2025 wieder bewerben könnten. Nach den vielen Einbußen, die die Branche in der Corona-Zeit erlitten hat, ist das ein Schlag ins Gesicht der Schaustellerfamilien, die nicht nur viel Geld in den Platz auf der Deutzer Werft gesteckt haben, sondern auch seit Jahren ihre Steuern in Köln zahlen.

Es ist an der Zeit, dass Ordnungsamtsleiterin Athene Hammerich und Ordnungsdezernentin Blome sich Gedanken machen, wer dafür die Verantwortung übernimmt.

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