Kommentar zum giftigen GlukosetestWarum kam die Warnung erst am Montag?
- Eine junge Frau ist bereits am Donnerstag an einem giftigen Glukosetest gestorben. Eine Warnung gab es erst am Montag.
- „Kann und muss man, wenn die Lage so brisant ist, solche Prozesse nicht beschleunigen?“, fragt Redakteur Stefan Sommer.
- Ein Kommentar zur Strategie von Stadt und Polizei im Longericher Fall.
Köln-Longerich – Am Donnerstag stirbt eine junge Frau, weil sie offenbar vergifteten Traubenzucker eingenommen hat, einen Tag später ist ihr Säugling tot. Bereits am Dienstag hatte eine andere Patientin Probleme nach dem Zucker-Test aus derselben Apotheke. Und doch schlagen die Behörden erst am Montagabend Alarm. Da hält man den Atem an.
Ein ganzes Wochenende hat es gedauert, bis Ermittler und Gesundheitsamt die Indizienkette für so geschlossen hielten, dass sie die Öffentlichkeit endlich informierten. Sie müssen sich fragen lassen: Kann und muss man, wenn die Lage so brisant ist, solche Prozesse nicht beschleunigen? Und ist es nicht auch vertretbar, ja sogar erforderlich, zu warnen, auch wenn noch nicht alles hundertprozentig klar ist?
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Für einen Fehlalarm in einem solchen Fall wäre sicher niemand gescholten worden. Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn es in der Zwischenzeit ein weiteres Opfer gegeben hätte.