Die Giftpfeile, die derzeit hin und hersausen, erinnern aber eher an ein Ende der Beziehung.
Kommentar zum BündnisKöln kann es sich nicht leisten, Zeit mit Gezänk zu vertrödeln
Rote Rosen zieren das Rathaus, wenn Hochzeitspaare hinausschreiten. Dass Grüne und CDU sich nicht ebenfalls mit Liebesschwüren umgarnen, ist nicht schlimm. Die Giftpfeile, die derzeit hin und hersausen, erinnern aber eher an ein Ende der Beziehung.
In den letzten Wochen haben beide Bündnispartner ihre Konflikte mehr oder weniger offen ausgetragen. Den gestoppten Verkehrsversuch in Deutz nach der Klage eines Anliegers feierte die Union wie einen eigenen Sieg, die Grünen kanzelten im Gegenzug den Kandidaten für den Chefsessel im Stadtmuseum öffentlich ab.
Der Takt für die Zukunft sollte das nicht sein. Noch sind es zwei Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl. Es stehen große Entscheidungen an, etwa zur Historischen Mitte oder zur Ost-West-Achse. Im Wohnungsbau ist die Stadt von ihren Zielen meilenweit entfernt, was enormen sozialen Sprengstoff birgt. Die Verkehrswende stockt – auch durch die Probleme der KVB. Die Stadt kann es sich nicht leisten, Zeit mit politischem Gezänk zu vertrödeln. Der Blick muss auf die Sachfragen gerichtet bleiben. Zu viele Emotionen sind da eher schädlich.