Es ist ein schmerzhafter Anblick, den die Kölner Verkehrs-Betriebe bieten. Ein Kommentar zur aktuellen Lage.
Kommentar zum QualitätsberichtDie KVB ist in einem Teufelskreis gefangen
Vor dem Hintergrund des aktuellen Qualitätsberichtes wirkt die KVB, wie in einem Teufelskreis gefangen. Ein Kreis, der sich aus fehlendem Personal, hoher Krankheitsquote, überalterten Bahnen und enormen Lieferschwierigkeiten zusammensetzt. Die Versuche, sich daraus zu befreien, wirken hilflos.
Nicht alles geht zu Lasten des Betriebs. Personalmangel lähmt branchenübergreifend. KVB-Chefin Haaks hat recht, wenn sie sagt: Mit dem Tariflohn für Fahrerinnen und Fahrer kommt eine Familie nicht über die Runden. Bei 20 Monaten Lieferverzögerung für neue Stadtbahnen gibt es zwar Vertragsstrafen. Doch was nützt's , wenn es dringt die Bahnen braucht. Haaks kündigt an, die Dienstpläne so zu modifizieren, dass es mehr Spielraum in der Gestaltung von freien Tage gibt. Das könnte die Krankenquote senken, aber kaum die Personaldecke verlängern.
Und dennoch, es wirkt nicht so, als würde der hoch dotierte vierköpfige KVB-Vorstand mit vereinter Kraft an kreativen Lösungen arbeiten. Haaks steht alleine „ihren Mann“ bei der Präsentation des Berichts. Der ist so desaströs, da hätte es ihren drei Vorstandskollegen eine Pflicht sein müssen, gemeinsam Verantwortung zu zeigen. In der Führungsetage wird also nicht erkannt, dass die KVB jetzt dringend das Signal senden muss, es geht ein Ruck durch den Betrieb. Das ist fast noch besorgniserregender, als der Bericht selbst.