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Kölner TuningszeneBlitzer soll Raser in Poll ausbremsen

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Ein Blitzer der Stadt steht seit Freitag an der Alfred-Schütte-Allee in Poll und soll Raser abschrecken.

Ein Blitzer der Stadt steht seit Freitag an der Alfred-Schütte-Allee in Poll und soll Raser abschrecken. Erlaubt ist hier Tempo 50.

Nach dem schweren Unfall am vergangenen Wochenende hat die Stadt nun einen Blitzer in Poll aufgestellt. Auch bauliche Veränderungen der Alfred-Schütte-Allee sind geplant, um Raser zu stoppen.

Die Antwort der Stadt kommt mit einem Anhänger. Am Freitagvormittag platziert der Verkehrsdienst des Ordnungsamts einen mobilen Blitzer am Straßenrand der Alfred-Schütte-Allee in Poll. Es ist derzeit die bekannteste und in der Raser- und Tuningszene populärste Showstrecke der Stadt. Erst am vergangenen Wochenende hatte hier ein erneuter Unfall für Diskussionsstoff gesorgt, denn verantwortlich war nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Fahranfänger (18), der in einem BMW X6 offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit einen Ford gerammt hatte. Der Beifahrer hatte dabei schwere Verletzungen erlitten.

Den Abstecher ans Rheinufer nutzten Vertreterinnen und Vertreter des Verkehrsamtes und des Ordnungsdienstes zudem für einen Ortstermin, um über bauliche Maßnahmen zur Temporeduzierung zu beraten. Diskutiert wird beispielsweise, ob zwischen Südbrücke und Müllergasse das Parken neu geordnet und Mittelinseln auf der Fahrbahn installiert werden. Anwohner aus Poll plädieren zudem für die Einführung von Tempo 30 und die Umwidmung der Alfred-Schütte-Allee zwischen Drehbrücke und Poller Hauptstraße in eine Fahrradstraße. Auch Zebrastreifen sind demnach denkbar.

Lachgas als Partydroge - leere Flaschen neben der Straße

Der Blitzer soll nun erstmal eine Weile in Poll stehen bleiben, um den Autoposern das Leben ein wenig schwerer zu machen. Sobald es wärmer wird, entwickelt sich die Straße am Rheinufer an den Wochenenden zum Anziehungspunkt für meist junge Männer in PS-starken Fahrzeugen. In Poll haben sie auch Zuschauer. Hiervon zeugen leere Lachgasflaschen, die an der Alfred-Schütte-Allee stehen – das Gas wird seit geraumer Zeit bei jungen Menschen als Droge eingesetzt, um eine halluzinierende Wirkung zu erreichen. Ärzte warnen bereits vor einer Schädigung des Nervensystems.

Erste bauliche Veränderungen will die Stadt im dritten Quartal vornehmen. Bis dahin soll die Szene verstärkt kontrolliert werden.