Für die Bürgergeld-Bezieher in Köln ändert sich 2027 die Adresse ihres Jobcenters.
Kölner JobcenterSo soll der geplante Umzug 2027 stattfinden

So soll er aussehen: Der rechtsrheinische Standort des Jobcenters wird von der Strabag an der Siegburger Straße in Deutz gebaut.
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Das Unternehmen ist durchaus gewaltig: Von derzeit neun Niederlassungen, die über die Stadt verteilt sind, verkleinert sich (wie berichtet) das Kölner Jobcenter künftig auf zwei Standorte. Eines wird rechtsrheinisch sein, das andere linksrheinisch. Derzeit werden die neuen Domizile, die Mitte 2027 bezugsfertig sein sollen, gebaut. Die neue rechtsrheinische Anlaufstelle wird im so genannten Düxx-Hochhaus in Deutz in der Siegburger Straße 239 sein. Der linksrheinische Sitz wird künftig in der Vitalisstraße 314–316 im Technologiepark im Stadtteil Braunsfeld sein.
Die beiden Jobcenter-Sitze werden die Anlaufstelle der derzeit rund 115.000 Bezieher von Bürgergeld. Für die solle sich außer der Adresse nicht viel ändern, teilte die Geschäftsführerin des Kölner Jobcenters, Sabine Mendez, mit. Ziel sei es, das Jobcenter zukunftsfähig zu machen.„Wir haben die Vor- und Nachteile von zwei Anlaufstellen erörtert auch mit dem Kundenbeirat“, sagte Mendez. Den Kundinnen und Kunden sei es in erster Linie wichtig, dass es keine Großraumbüros gebe, sondern sie bei den persönlichen Beratungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Privatsphäre wahren könnten.
Beratung sei das„ Kerngeschäft“ der Arbeit des Jobcenters, sagte die Geschäftsführerin. Von Sprachkursen über die Vermittlung in neue Arbeitsstellen oder Maßnahmen, kümmert sich das Jobcenter zum integrative Belange. Die U-25-Beratung, die derzeit am Wiener Platz angesiedelt ist, soll rechtsrheinisch bleiben.
Jobcenter als attraktiver Arbeitgeber
Betroffen vom Umzug sind rund 1650 Beschäftigte. Sie sollen allesamt umziehen. Derzeit arbeiten sie in den Standorten Porz, Kalk und Mülheim, Wiener Platz, Nippes, Chorweiler, am Maarweg, in der Oskar-Jäger-Straße sowie in der Hauptverwaltung in der Scheidtweilerstraße.
„Wir werden die Belegschaft Liegenschaft für Liegenschaft umziehen“, erläuterte Jasmin As, Abteilungsleiterin Zentrale Dienste. Die Mietverträge in den derzeitigen Niederlassungen laufen allesamt rund um den Umzugstermin aus. Einen „Sicherheitskorridor“ für den Umzug habe man einkalkuliert. Auch werde gewährleistet sein, dass Kundinnen und Kunden jederzeit ihre Anliegen erledigen können. Wie hoch die Kosten für den Umzug sein werden, konnte man beim Jobcenter noch nicht sagen.
Die Konzentration auf zwei Liegenschaften bietet laut Jobcenter ein hohes Einsparpotential bei den Mietflächen, diese sollen sich um fast 45 Prozent verringern. Sowohl die teilweise in die Jahre gekommenen Mietobjekte, die jetzt die Standorte beherbergen, als auch eine erhoffte Verbesserung der Arbeitsstruktur gibt Geschäftsführerin Mendez als Gründe für den Umzug an. So könne alleine am Empfang in einem größeren Team besser und effizienter gearbeitet werden, erläuterte Mendez.
In den neuen Standorten soll es Deskscharing geben, das heißt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, teilen sich Arbeitsplätze. Homeoffice-Angebote sollen intensiviert werden. Sie können für Verwaltungsarbeiten genutzt werden. Ziel ist auch, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
„Der persönliche Kontakt zu den Kundinnen und Kunden wird auch in Zukunft wichtig sein“, ist sich Mendez sicher. Sie kann sich jedoch auch vorstellen, dass es Videoberatungsangebote geben könnte. Bereits jetzt können viele Leistungen und Angebote des Jobcenters digital in Anspruch genommen werden. 30 bis 40 Prozent - so teilte es Mendez mit - der Kundinnen und Kunden nutzen das digitale Angebot bereits.