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Kölner AltstadtTicket-Kiosk der Köln-Düsseldorfer wird abgerissen

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Der ehemalige Verkaufspavillon der Köln-Düsseldorfer am Altstadtufer wird abgerissen.

Köln – Der markante Schriftzug „Köln-Düsseldorfer“ ist schon weg. Bald wird auch das dazugehörige Gebäude Geschichte sein. Die Stadt lässt den Ticket-Kiosk der KD am Altstadtufer demnächst abreißen – weil die Rheinpromenade umgestaltet wird. Grund: Die so genannte „Kragplatte“ – eine 235 Meter lange Betonplatte vom Fischmarkt bis zur Deutzer Brücke, auf der auch der Verkaufspavillon steht – ist marode und muss erneuert werden (wir berichteten). Im Zuge der Arbeiten soll auch der KD-Kiosk ersatzlos verschwinden.

Verhandlungen über Neubau an selber Stelle scheitern

Drei Jahre habe man mit der Stadt über einen deutlich kleineren Neubau an gleicher Stelle verhandelt, sagt KD-Geschäftsführer Achim Schloemer. „Es hätte dazu einen Architekturwettbewerb geben sollen, doch am Ende hat die Stadt erklärt, dort sei kein Kiosk mehr erwünscht.“ Einen konkreten Termin, wann der Abriss beginnen soll, konnte die Stadt gestern auf Anfrage nicht nennen. Auch der KD ist kein Termin bekannt.

Trotzdem musste die Schifffahrtsgesellschaft, die 2026 ihr 200-jähriges Bestehen feiert, den von der Stadt gepachteten Pavillon zum 30. Juni räumen. „Wir hätten den Kartenverkauf dort gerne so lange fortgesetzt, bis der Abriss tatsächlich beginnt“, so Schloemer. Stattdessen richtete man als Notlösung einen Kartenverkauf im kleinen Kiosk der Dampfschiffahrt Colonia ein, rund 500 Meter entfernt an der Hohenzollernbrücke.

„Wir bedauern die Umstände sehr“, schreibt die KD auf ihrer Facebookseite, was einige Nutzer zu kritischen Kommentaren veranlasst wie: „Da verschwinden Kindheitserinnerungen.“

Tickets sollen an der Markmannsgasse verkauft werden

Obwohl heutzutage viele Karten über das Internet vertrieben werden, sei eine Verkaufsstelle direkt am Rhein für die Köln-Düsseldorfer extrem wichtig, betont Schloemer: „Wir haben immer noch sehr viele Fahrgäste, die vor Ort eine Fahrkarte kaufen möchten. 2019, also vor Corona, hatten wir am Altstadtufer drei Millionen Euro Umsatz. Es geht aber nicht nur um die Tickets, sondern auch um das Informationsbedürfnis unser Kunden.“ Viele, insbesondere Touristen aus dem Ausland, seien auf eine Beratung angewiesen. „Dafür brauchen wir eine Anlaufstelle vor Ort.“

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Schloemer richtet seine Hoffnung jetzt auf den kleinen Platz an der Markmannsgasse. „Wir hoffen, dass die Stadt uns dort einen Ticketkiosk genehmigt.“ Der Standort sei zwar „nicht optimal“, aber es sei für das Unternehmen immens wichtig, überhaupt eine Verkaufsstelle am Rhein zu haben. Ein weiteres Problem: Wie während der Bauarbeiten die Belieferung der KD-Schiffe erfolgen soll – darüber habe man von der Stadt bisher keine Informationen erhalten, so Schloemer.

Die Stadt teilte am Mittwoch mit: "Der genaue Zeitpunkt zum Abbruch des KD-Pavillons kann noch nicht benannt werden. Das Dezernat für Mobilität rechnet aktuell mit Mitte/Ende August mit dem Beginn der Arbeiten vor Ort."