Alle Jahre wieder bleibt ein Lkw an der Brücke über die Innere Kanalstraße hängen. Am Mittwochabend kam die nächste Kerbe im Beton hinzu.
Warnschilder missachtetLkw bleibt an Kölner „Idiotenbrücke“ über Innerer Kanalstraße hängen
„The same procedure as every year“, heißt es in der Kult-Sendung Dinner for one. Doch im Fall der Idiotenbrücke von Köln trifft der Satz nicht zu. Mehrfach im Jahr krachen Lkw-Fahrer gegen Teile der Brücke an der Inneren Kanalstraße und bleiben stecken.
So wieder am Mittwochabend. Ein Transport einer türkischen Spedition befuhr die Innere Kanalstraße in Richtung Ehrenfeld, als dieser gegen 22 Uhr seine Höhe unterschätzte und mit der Brücke kollidierte.
Ladung drohte vom Auflieger zu fallen
Wie die Polizei weiter mitteilte, bemerkte der Fahrer den Unfall und rangierte seinen Lkw aus der misslichen Lage heraus. Doch dabei touchierte er eine Werbetafel am Fahrbahnrand — zu viel für die schwere Ladung auf dem Auflieger. Der Silo-ähnliche Gegenstand verrutschte und drohte gänzlich vom Auflieger herunterzurutschen.
Der Fahrer stoppte die Fahrt und alarmierte Polizei und Feuerwehr, die bereits wenige Minuten später vor Ort waren. Die Einsatzkräfte sicherten die Ladung notdürftig bis zum Eintreffen eines Bergungsunternehmens. Die Polizei nahm den Unfall auf und stoppte zunächst die Weiterfahrt.
Die Deutsche Bahn schickte Experten, um die Schäden an der Brücke zu prüfen. Verletzt wurde niemand. Gegen 1 Uhr war der Einsatz vorbei und der Bereich an der Brücke wurde wieder freigegeben.
Brücke mit Wikipedia-Eintrag
Die Bogenform der Brücke macht sie so tückisch. Die 4,90 Meter Höhe am Scheitelpunkt erwecken auf den ersten Blick den Eindruck: „Das passt.“ Doch schon am Fahrbahnrand sind es nur noch 3,90 Meter. Im Fußgängerbereich gar nur noch zwei Meter.
Die Idiotenbrücke, die mittlerweile einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat, verdankt ihren Namen den zahlreichen Lkw-Fahrern, die sich mit ihren Lkw im Brückenfachwerk verkeilten. So blieben allein im Jahr 1997 insgesamt 14 Lkw an der Brücke hängen, obwohl in unterschiedlichen Abständen zahlreiche Warnhinweise aufgestellt waren.
Auf dem Weg von der Zoobrücke in Richtung Brücke wurden auch Warnschilder mit ausländischer Beschriftung angebracht worden – aber auch dies half wenig. Im Laufe ihrer Geschichte sind schätzungsweise über 100 Lkw steckengeblieben.