AboAbonnieren

Seit JanuarStadt ahndet rund 19 000 Mal Parken auf dem Gehweg

Lesezeit 2 Minuten
Parken in Köln

Manchmal scheiden nur  Zentimeter den guten Autofahrer vom bösen. Die Stadt ahndet das seit Januar streng.

  1. Seit Anfang des Jahres setzt die Stadt ihre Kampagne gegen das Parken auf den Bürgersteigen um.
  2. bis zum 26. März haben sie 18 694 Mal zu ihrem Knöllchenschreiber greifen müssen.
  3. Der Grund: Autofahrer stellen ihren Wagen auf dem Bürgersteig ab.

Köln – Dass da einiges zusammenkommen wird, das haben sich die Ordnungskräfte der Stadt gedacht. Schließlich kennen sie ihre Pappenheimer. Doch mit einer solch hohen Zahl hatten sie dann doch nicht gerechnet.

Seit Anfang des Jahres setzt die Stadt ihre Kampagne gegen das Parken auf den Bürgersteigen um. Und bis zum 26. März haben sie 18 694 Mal zu ihrem Knöllchenschreiber greifen müssen, weil sich ein Autofahrer seinen Wagen auf dem Trottoir geparkt hat. „Das ist für diesen kurzen Zeitraum eine hohe Zahl“, sagt Stadtdirektor Stephan Keller.

Sicherheit auf Bürgersteigen soll erhöht werden

Vor Beginn des Jahres hatte die Stadtverwaltung angekündigt, auf den Gehwegen Parkenden auf den Leib zu rücken. Mehr als bisher. Ziel der Maßnahme: Die Sicherheit auf den Bürgersteigen soll erhöht und bei den Autofahrern ein stärkeres Bewusstsein für ihr Fehlverhalten geweckt werden. Wo solche Parksünder anzutreffen sind, wussten die Politessen nur zu gut. In einer Antwort auf eine Anfrage von Grünen und CDU wird erklärt, dass im ganzen Stadtgebiet nach Gehwegparkern Ausschau gehalten wurde. Doch dort, wo der hohe Parkdruck schneller zu Sünden verleitet, wurde ein bisschen intensiver nach dem Rechten geschaut.

Und wie reagiert die Bevölkerung so auf die Kampagne? Doch, es gebe durchaus auch Verständnis. Aber der schriftlichen Antwort auf die Fragen der Ratsfraktionen ist abzulesen: Dort, wo Stellplätze Mangelware sind, hagelt es Kritik. Autobesitzer beispielsweise in Sülz oder Ehrenfeld wissen in den Abendstunden einfach nicht wohin mit ihrem Gefährt. Ob sich bei diesen Bedingungen der gewünschte Lerneffekt einstellt? Das sei in der Kürze des bisherigen Umsetzungszeitraums noch nicht einzuschätzen, so die Verwaltung.

Abschleppwägen sorgen für Kritik

Was die Kritik vielleicht etwas schärfer hat ausfallen lassen, ist, dass nicht selten der Abschleppwagen anrückte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden im Zuge der Kampagne 3525 Pkw an den Haken genommen, in „Sicherstellung“ gebracht, wie es im Beamtendeutsch heißt. Zwar liegt diese Zahl nicht so deutlich über den Durchschnittswerten wie die generellen Ahndungen fürs Parken auf den Bürgersteigen. Im ersten Quartal 2019 wurden 4540 Fahrzeuge abgeschleppt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Aber im Zusammenhang mit den verschärften Kontrollen wird das Abschleppen jetzt wohl eher als drakonische Strafe verstanden. Das weist die Verwaltung entschieden zurück. In den allermeisten Fällen wurden die Fahrzeuge weggeschafft, weil sie im absoluten Halteverbot standen und nicht, weil man einen Denkzettel verpassen wollte.