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Neue PartnerstadtSo wurde die Freundschaft zwischen Köln und Dnipro besiegelt

Lesezeit 2 Minuten
28.08.2024
Köln, NRW
Städtepartnerschaft zwischen Köln und Dnipro
Oberbürgermeisterin Reker und Bürgermeister Filatov unterzeichnen Urkunde

Oberbürgermeisterin Reker und Bürgermeister Filatov unterzeichnen die Urkunde.

Partnerstadt im Kriegsgebiet: Am Mittwoch hat Köln die Verbindung zum ukrainischen Dnipro unter Dach und Fach gebracht.

Herzlich umarmen sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Dnipro Borys Filatov im Hansasaal des Historischen Rathauses. Seit rund zwei Jahren schon pflegen sie in einer Projektpartnerschaft zwischen ihren Städten engen Kontakt. „Der heutige Tag lässt uns auch formal enger zusammenrücken“, sagt Reker vor der Unterzeichnung der Urkunden, die die neue Städtepartnerschaft dokumentieren.

Die Vereinbarung sieht vor, dass beide Seiten durch gemeinsamen Kontakt zwischen Bürgern, Vereinen und kommunalen Institutionen freundschaftliche Beziehungen pflegen. „Die Städtepartnerschaft soll besonders die Themen Kultur, Wissenschaft und Bildung, Wirtschaft, Gesundheit, Demokratieförderung, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt umfassen“, erläutert Reker. Zunächst wird es einen Freundeskreis geben, der die Städtepartnerschaft mit der 23. Partnerstadt Kölns mit Leben füllt.

Besondere Herausforderung in Kriegszeiten

Dass es eine besondere Herausforderung ist, eine Partnerschaft zu pflegen während in der Ukraine ein Krieg tobt, wird angesichts eines offensichtlich etwas erschöpften Bürgermeisters klar. Filatov wirkt wesentlich verhaltener bei seiner Rede als bei seinem ersten Besuch im März 2023. „Russland versteht nur Gewalt“, sagt er und fügt hinzu: „Die Zerstörung der Städte und das Elend vieler Menschen kann nicht als Routine hingenommen werden.“ Zweieinhalb Jahre Krieg hinterlassen Spuren. Da helfe es auch emotional, wenn man wisse, dass man Freunde hat, sagt der ukrainische Bürgermeister. Zum Dank habe die Millionenstadt Dnipro ihren größten Boulevard nach Köln umbenannt.

Ins Goldene Buch der Stadt schreibt Filatov: „Dnipro wird nie diejenigen vergessen, die in diesen schweren Zeiten an unserer Seite standen.“ Gäste aus Politik, Wirtschaft, Stadtgesellschaft und aus der Ukraine applaudieren, als die Urkunden unterzeichnet werden. Auch Linda Mai, Vorsitzende des Hilfsvereins Blau Gelbes Kreuz ist zur Unterzeichnung gekommen. Für sie gibt es einen besonderen Applaus. „Fast täglich organisiert das Blau Gelbe Kreuz von Köln aus Hilfstransporte in die Ukraine“, stellt Reker heraus.

Erstmals „Dnipro Days“

Nach der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft folgt der Auftakt der Veranstaltungsreihe Dnipro Days. Mit einem deutsch-ukrainischen Festkonzert stimmen sich die neuen Städtepartner auf ihre Verbindung ein. Ausnahmsweise trägt Dnipros Bürgermeister dabei nicht seine funktionale militärisch wirkende Kleidung, die er eigentlich erst nach einem Sieg der Ukraine gegen Russland ablegen will. „Das liegt daran, dass wir in die Philharmonie gehen“, erklärt Reker in Hinausgehen. Irgendwie leuchtet da ein Fünkchen Normalität im Ausnahmezustand auf.