Schatz aus Bios EsstischAlfred Biolek stiftet MAKK zwei private Schmuckstücke
- Alfred Biolek ist so etwas wie der Vorreiter, wenn es ums Kochen im Fernsehen geht.
- In wenigen Tagen, am 10. Juli, wird der Unterhaltungsprofi 86 Jahre alt.
- In alter Verbundenheit will er dem MAKK in Köln kurz vorher noch zwei besondere Schmuckstücke spenden.
Köln – In wenigen Tagen, am 10. Juli, feiert Alfred Biolek seinen 86. Geburtstag – ein Alter, „wo man jeden Tag damit rechnen muss, dass es zu Ende geht“, sagt der prominente frühere Talkmaster und Altmeister der TV-Unterhaltung beim Empfang im Museum für Angewandte Kunst Köln. Er lächelt dabei.
„Und man fragt sich dann, was macht man mit all den schönen Dingen?“, sagt er mit leicht heiserer Stimme. Bio kommt an diesem Mittwoch modisch gekleidet, mit blau-weiß kariertem Mundschutz passend zum blauen Anzug, am Arm untergehakt bei seinem Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie. Und er bringt zwei Dinge mit für die Schatzkammer des MAKK.
Freude über Spende
Denn jetzt sei für ihn der richtige Augenblick, dem Museum in alter Verbundenheit zwei private Schmuckstücke zu stiften, die „als etwas Sichtbares“ bleiben. „Ich freue mich, dass die wertvollen Dinge, die mich sehr berühren, jemandem geben kann von dem ich weiß, dass sie einen guten Platz bekommen.“MAKK-Direktorin Petra Hesse nahm mit großem Dank eine „Köpfchen“-Brosche und einen Herrenring entgegen und würdigte Bio als vielfach ausgezeichnete Persönlichkeit mit Faible für Unterhaltung, Kulinarik und Mode.
Den Ring fertigte der Kölner Goldschmied Markus Götten nach dem Entwurf der Designerin Lorna Brown an. Er enthält wie eine Reliquie ein Stück des antiken quadratischen Rhöntisches von Biolek, ein Handschmeichler, an dem er viele Stars bewirtete. Sie kamen privat nach dem Besuch in den Shows – von Bios Bahnhof bis Boulevard Bio. Shirley Bassey war da, Liza Minelli, Tina Turner, Shirley MacLane, Elton John, Siegfried und Roy, Klaus Wowereit, Fritz L. Gruber und wie sie alle heißen.
Große Schmucksammlung im MAKK
Die Brosche des Ulmer Schmuckkünstlers Wolf-Peter Schwarz wurde als „Köpfchen des Jahres“ für Biolek entworfen. Sie zeigt sein Profil, Symbole wie eine Lok, goldene Figuren und Brillanten weisen auf die Shows, viele Gäste und Freunde des promovierten Juristen hin. „Die Stiftung ist eine wunderbare Fügung“, findet Petra Hesse, „da sich beide Objekte in die Neukonzeption der bedeutenden Schmucksammlung des MAKK integrieren lassen.“
Sie umfasst 1500 Schmuckobjekte aus 5000 Jahren und sei Ergebnis der Stiftertradition. Biolek vermachte dem Museum 2010 einige Krawatten und Westen, die er in TV-Shows trug. Für die Präsentation der Schmucksammlung des MAKK ist gerade ein neues Konzept in Arbeit, eine Art Schatzkammer. Sie soll Ende 2021 in einem Raum in zweiten Obergeschoss untergebracht sein, darunter Bios Ring mit dem Holzstückchen aus dem Esstisch.
Bio kocht nicht mehr selbst
Der ist aber zu klein für die zehn Gäste, die am 10. Juli im Hause Bio Geburtstag feiern. Getafelt wird deshalb auf der Terrasse: „Der Chefkoch des Restaurants Acht bereitet das Menü zu“, verrät Bio. Er kocht nicht mehr selbst, aber lässt sich gern bekochen: „Ich schneide dann Zwiebeln, das kann ich noch.“
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Während der Corona-Krise verhalte er sich sehr vorsichtig, sei kaum aus dem Haus gegangen, drehe aber gern mal eine Runde (teils mit Rollator) am Stadtgarten. Hat er einen Geburtstagswunsch? „Nein“, sagt Biolek ohne Zögern, vor Kameras beim Pressetermin ganz in seinem Element, gut aufgelegt. „Mit 86 hat man keine Wünsche mehr, außer dass Freunde kommen und man spürt, dass sie mich schätzen und ich sie.“ Als Kölnfan wolle er „gar nicht mehr woanders hin und das Leben in dieser Stadt beenden“.