Der Kölner Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, dass die Stadt Köln für 350 Millionen Euro die Nordhallen der Kölner Messe kauft.
Messe-GeländeKölner Rat gibt grünes Licht für Kauf der Nordhallen
Die Politik hat grünes Licht für einen der spektakulärsten Käufe der Stadt Köln seit Jahren gegeben. Die Stadt darf jetzt das Nordgelände der Messe mit den Messehallen 6 bis 9, dem Kongresszentrum Nord und weiteren Gebäuden für 350 Millionen Euro plus 35 Millionen Euro Nebenkosten von einem US-Investor erwerben. Nach Rundschau-Informationen stimmte der Stadtrat am Donnerstagabend dem Erwerb in nichtöffentlicher Sitzung mit breiter Mehrheit zu. Die Linken-Fraktion und die Fraktion „Die Fraktion“ stimmten dagegen. Dem Vernehmen überwog in beiden Fraktionen die Skepsis, ob der Deal wirklich so vorteilhaft für die Stadt ist, wie das Finanzdezernat und Oberbürgermeisterin Henriette Reker es dargestellt haben.
Wie berichtet, gehört das 163.080 Quadratmeter große nördliche Messe-Areal der „Grundstücksgesellschaft Köln-Messe 15-18 GbR“, einem früheren Oppenheim-Esch-Fonds, an dem verschiedene Privatinvestoren beteiligt sind. Die GbR, von der die Messe das Gelände pachtet, ist zu rund 80 Prozent im Besitz der Immobilienfirma RFR Holding GmbH mit Sitz in Frankfurt, die zur US-amerikanischen RFR-Gruppe gehört.
Deal soll schnellstmöglich unter Dach und Fach gebracht werden
RFR hatte vor drei Jahren damit begonnen, Anteile an der GBR von Privatinvestoren aufzukaufen. Als die Stadt davon erfuhr, begann sie mit RFR über einen Kauf des Areals zu verhandeln. Anfangs lagen die Preisvorstellungen weit auseinander, doch im Zuge der Immobilienkrise war RFR bereit, zu einem weitaus geringeren Preis zu verkaufen. Es geht nicht um einen Kauf von Anteilen an der GBR, sondern um den Erwerb der Grundstücke samt Hallen. Das bedeutet, dass die Anteilseigner, die die übrigen rund 20 Prozent an der GbR halten, nach dem Verkauf der Gesellschaft von RFR einen finanziellen Ausgleich erhalten müssen.
Nun soll der Deal schnellstmöglich beim Notar unter Dach und Fach gebracht werden. Der Besitzübergang ist Mitte des Jahres geplant. Der Kauf soll den Haushalt der Stadt nicht belasten, er wird über die Pachtzahlungen der Messe finanziert, die künftig an die Stadt fließen. Die Messe erhält einen Mietvertrag bis 2054.